Museum zeigt die Kunst des Aquarells

Die Freude über die aktuelle Ausstellung „Das Aquarell“ im Niederrheinischen Museum Kevelaer war den Beteiligten wenige Tage vor der Eröffnung anzusehen. „Wir haben eigentlich sofort ‚ja‘ gesagt, als Herr Wans gefragt hat, ob die Ausstellung in unserem Hause stattfinden kann“, waren die Worte der Museumsleiterin Veronika Hebben. Rund 90 Aquarelle werden im Rahmen der siebten Jahresausstellung der Deutschen Aquarell Gesellschaft (DAG) präsentiert, zu dessen Mitgliedern der Kevelaerer Künstler Paul Wans gehört. „Die größte Aquarellausstellung Deutschlands“: diesen Titel darf sich das Museum damit auf die Fahne schreiben. Eintönig dürfte es bei der Betrachtung der Werke trotz der großen Anzahl sicherlich nicht werden: Es gab keinerlei thematische Vorgaben für die Künstler. Von Architektur über Abstraktion bis hin zum Stillleben und der Tierwelt zeigt sich die alte Kunst des Aquarells in ihrer Fülle.

Für die Ausstellung wurde eine freie Hängung gewählt.

Bereits vor Tausenden von Jahren haben Menschen Farbpigmente mit Wasser angerührt, im Laufe des 19. Jahrhunderts schließlich kam die Technik zu immer größerem Ansehen. Ganz so alt sind die Werke in der Kevelaerer Ausstellung allerdings nicht. Sie sind alle in den vergangenen ein bis zwei Jahren entstanden. Auch aktuellere Arbeiten finden sich wieder – so unter anderem von Ingrid Lindner, die die Corona-Pandemie thematisiert. Eine Jury hatte vorab entschieden, welche Werke es in die Ausstellung schaffen. Mit Paul Wans‘ „Westphalian Family“ ist auch Kevelaerer Kunst zu sehen.

Eine Besonderheit der aktuellen Ausstellung: Der Künstler, dessen Werk vom Publikum mittels Stimmabgabe am besten bewertet wird, erhält erstmals ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro. Die Besucher können während der Ausstellungsdauer über den Publikumspreis abstimmen. Der zweite und dritte Platz erhält Sachpreise. Gekürt werden die Gewinner des Publikumspreises zum Abschluss am Sonntag, 22. November – zu Beginn der geplanten Finissage um 15 Uhr im Niederrheinischen Museum (weitere Termine zur Ausstellung finden Sie rechts im grünen Kasten).

Hängung spiegelt Vielfalt

Denjenigen, die nach der Eröffnung am vergangenen Wochenende bereits einen Gang durch die Ausstellung unternehmen konnten, wird eines aufgefallen sein: Geradlinig ist anders. „Wir haben in der Hängung bewusst die Vielfalt der Motive darstellen wollen“, erklärt Veronika Hebben. Man habe sich bewusst für eine sogenannte „freie Hängung“ entschieden, um den Kontrast der Werke und zugleich den Gruppeneffekt hervorzuheben. Denn trotz der zahlreichen Einzelwerke seien alle im Stil vereint. Auch Paul Wans als erfahrener Künstler zeigte sich begeistert vom Ergebnis.

Da es sich bei der Ausstellung nicht um eine herkömmliche Verkaufsausstellung handelt, können Besucher, die an einem der Werke interessiert sind, den Kontakt zum Künstler lediglich über die DAG herstellen. Bei Fragen helfen die Verantwortlichen des Museums gerne weiter.

Termine zur Ausstellung

Samstag, 24. Oktober, 15 Uhr: Öffentliche Führung (ohne Anmeldung; 5 Euro pro Person)

Freitag, 6. November, 17 Uhr: An einigen seiner Aquarelle erläutert Paul Wans mit kurzen handwerklichen Demonstrationen die unterschiedlichen Techniken des Aquarells und geht dabei auf die wichtigsten Malutensilien ein (mit Anmeldung; 5 Euro pro Person).

Samstag, 7. November, 12 bis 17 Uhr: Workshop zum Einstieg in die Aquarellmalerei. Unter künstlerischer Anleitung können die Teilnehmenden die Aquarell-Technik für sich ausprobieren und sich von den unterschiedlichen Möglichkeiten sowie individuellen Ergebnissen überraschen lassen (mit Anmeldung; ab 14 Jahren; 25 Euro pro Person).

Donnerstag, 19. November, 15 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit anschließendem Austausch bei Kaffee und Kuchen (mit Anmeldung; 7,50 Euro pro Person)

Sonntag, 22. November, 15 Uhr: Die Gewinner des Publikumspreises werden bekanntgegeben. Außerdem wird die Künstlerin Barbara Hirsekorn  zum Abschluss der Ausstellung eine Malvorführung live präsentieren. Die Zuschauer können miterleben und auf einer Großleinwand per Direktübertragung verfolgen, wie die Künstlerin ein Aquarell entstehen lässt. Dabei wird sie die Arbeitsprozesse erläutern (mit Anmeldung; 5 Euro pro Person).