Mit viel Freude gefeiert
Als die Königskette vom alten König Rafael Derks auf den neuen Schützenkönig Henning Fritz überging, war das für beide Männer etwas ganz Besonders. „Das war schon sehr emotional für mich“, gestand Fritz beim anschließenden Kirmesball, bei dem er seinen Vorgänger freundschaftlich in den Arm nahm.
Der hatte bereits unmittelbar nach der Abendmesse in der Kirche, die von den Jungschützen und dem Projektchor unter Leitung von Christian Franken gestaltet wurden, einen Einblick in seine persönliche Gefühlslage gegeben. „Ich hatte schon damals an der Vogelstange zu kämpfen“, ließen die Worte erahnen, wieviel ihm das Jahr als Schützenkönig gegeben hatte. „Wir waren viel unterwegs, unter anderem zum Bundeskongress nach Köln. Das war ein Highlight für uns.“ Das Jahr habe aber auch seine stressige Seite gehabt. „Ein Jahr Pause ist auch nicht schlecht.“
Bereits der Vorabend hatte einen Vorgeschmack auf die Ausgelassenheit der vier Tage gegeben, mit denen die Schützen und das gesamte Dorf feierten. Das Oktoberfest mit der Band „die Lausbuba“ hatte die Feierlichkeiten angemessen eingeläutet. „Da waren wir mit 560 Gästen komplett ausverkauft“, durfte der Brudermeister der Antonius-Schützen, Guido Paeßens, zufrieden festhalten.
Der Samstagnachmittag stand dann ganz im Zeichen des Kindertages rund um das Festzelt mit Kinderdisco, Clown, Freifahrten und Freigetränken, ehe der Abend dann nochmal Tanz mit der Band „Enjoy“ bot. Entsprechend „geeicht“ genossen die Schützen und ihre Familien mit den Dorfbewohnern den musikalischen Frühschoppen, den der Musikverein Eintracht Twisteden abwechslungsreich gestaltete – und bei dem auch das eine oder andere Gläschen seinen Abnehmer fand.
„Worauf ich mich am meisten freue, das ist auf Montag“, hatte die neue Majestät Henning Fritz bereits am Samstagabend zum Besten gegeben – und damit meinte er den Höhe- und zugleich auch Schlusspunkt der viertägigen Feierlichkeiten. Bevor es zum ausführlichen Umzug mit allen Twistedener Vereinen in Richtung des elterlichen Wohndomizils ging, wünschte Pfarrer Andreas Poorten beim Gottesdienst „Völ Glöcks met de Kermes“.
Anschließend zog er mit den Honoratioren der Stadt, der Ortschaft und den Vereinen zum Mahnmal und erinnerte dort an den Beginn des zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren und die Opfer der Kriege. „Es muss lebendig bleiben, damit so etwas nie wieder passiert.“
Nach dem Abschreiten der Vereine vor dem elterlichen Haus und einem kleinen Umtrunk vor der Tür machte sich dann der König mit seiner Königin Claudia Reifenberg und den drei Ministerpaaren – Jan und Patricia Krouwel, Michael und Patricia Brünken sowie Daniel Verfürden und Kerstin Schiefer – auf den Weg durch die Ortschaft.
„Die Menschen im Ort wären enttäuscht gewesen, wenn ich es nicht so gemacht hätte“, gestand Reifenberg dann auf dem Weg, dass sie bewusst natürlich zwei verschiedene Paar Schuhe angezogen hatte. „Einmal in Champagner und einmal in Blau.“ An der Bushaltestelle im Ortskern nahm der Thron dann die Parade der Vereine ab und verfolgte auf dem Dorfplatz das Fahnenschwenken, ehe es zum Einmarsch in das Festzelt ging. Dort fanden die Tage mit dem Königsgalaball ihren würdigen Abschluss.
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