Mit Rotation zurück in die Schulen

Nachdem die Abiturienten und Abschlussklassen seit einiger Zeit wieder zu Schule dürfen, strömen seit kurzem auch in Kevelaer wieder mehr Kinder in die Schulen. So ist es seit einigen Tagen den Viertklässlern wieder möglich, in die Grundschulen zu gehen.

Momentan kehren auch alle Jahrgänge Klasse für Klasse in den Unterricht zurück. Dabei wird ein Rotationsmodell angewendet, so dass pro Tag ein anderer Jahrgang gruppenweise Präsenzunterricht hat. So sollen bis zu den Sommerferien alle den „gleichen Umfang an Unterricht“ erhalten haben. Viele Eltern sind froh über diese Öffnung. „Es ist gut, dass die Schüler wieder etwas mehr Struktur bekommen, nachdem sie nun neun Wochen Onlineschooling hatten“, findet Sabrina Derks. Ihr neunjähriger Sohn Lukas besucht die Overberg Grundschule in Winnekendonk. Seine Mutter macht sich keine Sorgen, über mögliche Infektionen, da Hygienemaßnahmen eingehalten werden.

Die Overberg Grundschule hat einen Rotationsmodell entworfen, mit dem die Jahrgangsstufen in Gruppen eingeteilt werden und nicht zu viele Schüler gleichzeitig im Gebäude sind. Auch Lukas sei begeistert über die Öffnungen: „Er findet es schön, dass er seine Freunde wieder treffen kann und die Lehrerinnen und Lehrer wiedersieht“, sagt Sabrina Derks. „Ein Unterricht zu Hause kann den normalen Schulalltag nicht ersetzen.“

in den weiterführenden Schulen wurden Konzepte entwickelt, um die Jahrgänge wieder vor Ort zu unterrichten. Am Kardinal-von-Galen-Gymnasium wird zwar auch weiterhin der Online-Unterricht fortgeführt. Darüber hinaus können nun die Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase aber auch wieder am Präsenzunterricht teilnehmen. Die Jahrgangsstufe wurde alphabetisch in zwei Gruppen eingeteilt, so dass wochentags abhängig die Schüler zur Schule kommen. Jeder Raum darf pro Tag nur einmal benutzt werden und der Mindestabstand muss eingehalten werden. Sobald dies nicht möglich ist, muss eine Maske getragen werden, wie vom Ministerium vorgeschrieben.

Der Oberstufenschüler Ben Vos ist zwiegespalten in seiner Meinung zu der Schulöffnung: „Einerseits ist es gut, seine sozialen Kontakte pflegen zu können.“ Andererseits ist er sich nicht sicher, ob diese Lockerung vielleicht zu früh stattfinden: „Ich habe Angst, dass sich dadurch die Situation verschlechtern kann.“ Dennoch glaube er eher, dass seine Mitschüler und die Schule die Hygienemaßnahmen einhalten können. „Mittlerweile hat wohl jeder verstanden, dass das alles ziemlich ernst zu nehmen ist. Ich vertraue auch der Schule, dass sie bei Verstößen durchgreift“, sagt Vos.

Nachdem den Abiprüfungen (26. Mai) sollen auch weitere Jahrgangsstufen wieder zur Schule kommen. Bis dahin wird ein Konzept für Präsenzunterricht bis zu den Sommerferien ausgearbeitet, wonach alle Schüler einmal in der Schule waren. Dieser Unterricht ist verpflichtend, doch Schülerinnen und Schüler einer Risikogruppe, sowie erkrankte Schüler müssen nicht erscheinen.

An der Gesamtschule in Kevelaer wird es ähnlich gehandhabt. Marcelino Kleyda, der in dieser Woche seine zentralen Abschlussprüfungen schreibt, geht bereits seit drei Wochen wieder zur Schule. Zufrieden über das Unterrichtsangebot sei er jedoch nicht: „Das Angebot ersetzt einfach nicht den normalen Unterricht. Wir bekommen Aufgabenblätter, die wir auch zu Hause bearbeiten können.“ Angst vor einer Infektion habe er nicht, da seine Schule strikte Regelung befolge. Desinfizieren, Sicherheitsabstand und das Tragen von Masken gehört bei ihm mittlerweile zum Schulalltag.

Seine Prüfungen werden nun von seinen Klassenlehrern gestellt, statt wie normalerweise vom Ministerium. Ob er danach wieder zur Schule müsse, sei noch nicht klar. Nur, dass jetzt erst einmal die Jahrgangsstufe 9 in die Schule zurückkehre. Über weitere Teilnahme am Unterricht werde erst nach den Prüfungen informiert.