Mit Kutsche und Kaiserwetter

Eigentlich kennen sie sich schon seit Kindheitstagen. Sie wuchsen beide hier auf, besuchten auch den gemeinsamen Kindergarten, doch waren in verschiedenen Gruppen. Erst später lernten sie sich auf dem Geburtstag des späteren Trauzeugen des Bräutigams näher kennen und lieben. Seit fünf Jahren sind sie ein Paar, am vergangenen Samstag haben Michèle Bühner und Dirk Keysers in der Hubertuskapelle auf Keylaer auch vor Gott den Bund der Ehegeschlossen und sind nun ein glückliches Hochzeitspaar.
„Unsere Hochzeit war rundum perfekt. Wir hatten super Wetter, tolle Stimmung und bis morgens wurde getanzt. Es hätte nicht schöner sein können“, erzählen sie strahlend. Schon dass beide an einem Datum mit Schnapszahl geboren wurden, ist für beide gewiss kein Zufall. Er wurde an einem 5.5. geboren, sie an einem 4.4., am 4.4. diesen Jahres verlobten sie sich, kauften am 5.5. die Ringe und am 9.9. fand die standesamtliche Hochzeit statt. Der Termin der kirchlichen Hochzeit am 14.9. fällt nun etwas aus der Reihe der Schnapszahlen, aber an diesem Tag vor genau 30 Jahren heirateten ihre Eltern standesamtlich, am Tag darauf kirchlich, so dass es im Familienkreis neben der Hochzeit gleich noch eine Perlenhochzeit zu feiern gab.
Bestes Wetter genoss das Brautpaar sowohl bei der standesamtlichen als auch bei der kirchlichen Hochzeit. Kaplan Christoph Schwerhoff hielt die Hochzeitsmesse auf Keylaer, was für den Bräutigam als Mitglied der Hubertusschützen eine große Ehre war. Elmar Lehnen spielte die Orgel und Cousins und Cousinen der Braut überraschten die beiden mit dem Lied „Love is all around“ und ihrem Gesang mit Gitarren-, Trompeten- und Geigenspiel.
„Die Musik war der Wahnsinn, wir waren wirklich überwältigt von der Darbietung“, freut sich die Braut. Die Sonderpädagogin an der Gelderlandschule wurde auch von einigen ihrer Schüler überrascht, die den Frischvermählten Röschen überreichten. Hinterher erwartete die Braut, die von Kindesbeinen an erfolgreiche Springreiterin ist, auch ihr geschmücktes Pferd und eine ganz besondere Kutsche, in der schon einmal Königin Beatrix chauffiert worden war.
Mit Kutschengespann ging es nach der Trauung am liebevoll mit Luftballons geschmückten Weg zur nahe gelegenen Reithalle, die das Paar mit Hilfe vieler Freunde und Familienmitglieder mit einem eingelegten Boden, Deckenvlies, Blumengestecken, Kerzen und Kronleuchtern in einen Festsaal verwandelt worden war.
Bis morgens um halb sechs Uhr wurde dort der frisch geschlossene Ehebund mit Familie und Freunden mit Tanz, guter Laune und auch ein wenig lautstark gefeiert.
Auf die Tränendrüsen drückte die Rede des Brautvaters, die für das Paar und die Gäste ergreifend war. „Diese Ansprache war wirklich so bewegend; ich glaube, dabei blieb kein Tisch ohne Tränen der Rührung“, so der Bräutigam. Am Sonntag wurde in aller Ruhe noch gemeinsam in der festlichen Reithalle gefrühstückt, bevor die Verwandtschaft, die zum Teil auch aus Süddeutschland und Australien eigens angereist war, wieder die Heimreise antrat.
Auf den Bräutigam und frischen Teilhaber der familieneigenen Gärtnerei warteten am Montag rund 600 000 Jungpflanzen, die getopft werden mussten, für die Braut stand der Schulalltag wieder vor der Tür. Zeit für eine Hochzeitsreise blieb daher nicht, aber die Frischvermählten möchten ihren Ehebund noch in diesem Jahr mit einem gemeinsamen Wochenende an einem schönen Ort und nächstes Jahr mit richtigen Flitterwochen feiern.