Mit Fug und Janina und Musik und Phantasie

Die Stuhlreihen des historischen Saales auf Schloss Wissen waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Zahlreiche Kinder saßen vor den Stühlen auf dem Boden oder in den ersten Reihen, um sich an dem knapp einstündigen Mitmachkonzert aktiv zu beteiligen.

Aufregend war das erste Familienkonzert des Jahres nicht nur für die Kids, sondern auch für Marie-Christin Bauer. Die für Kultur zuständige Mitarbeiterin der Gemeinde Weeze hatte das Konzept der Familientage etwas verändert. Dementsprechend war sie erleichtert darüber, wie gut die Resonanz war. Aus der Politik der Nachbarstadt hatte es schon Kritik an der teilweise doch weniger gut besuchten Reihe gegeben. „Neu ist jetzt, dass es eine Stunde früher stattfindet. Wir haben mit vielen Familien gesprochen, wie es ihnen am besten passt von der Zeit her mit dem Abendessen und Kindergarten oder Schule am nächsten Tag.“

Social Media

Und man habe die Marketingmaßnahmen für die Veranstaltungen angepasst, erklärte sie. „Wir haben da mehr auf Social Media gesetzt, da verbreitet man das besser. Man kann die Familien nicht mehr nur mit Plakaten reinholen.“

Diese Strategie war jedenfalls aufgegangen – und mit „Fug und Janina“ hatte Bauer beim ersten Konzert gleich eine gute Hand bewiesen.

Denn die beiden aus den Fernsehproduktionen „Wissen macht Ah“ und der „Sendung mit der Maus“ bekannten Künstler bewiesen bei ihrem einstündige Auftritt, wie gut ihr Draht tatsächlich zu Kindern ist und wie sie die Kids mit Witz und Humor zum Mitbewegen, Tanzen und einer Polonäse rund um die Erwachsenenstühle animieren konnten.

Auf die Frage: „Seid ihr mit jemandem da, der nett ist?“, streckten sich gefühlte 105 Prozent der Arme in die Höhe. Janina, neben den Kinder-Mitmachkonzerten auch noch als Opernsängerin in Köln unterwegs, outetet den neben stehenden Fug als ihren „besten Freund“, was die Kinder sich schon gedacht hatten.

„Sind die hier so schlau, gehen die hier zur Schule?“, fragte er. „Ja, aber das ist ja auch Schloss Wissen“, scherzte sie. Gemeinsam sangen die beiden mit den Kids – und ließen sich dabei eine Reihe von Aktionen einfallen.

Beim Lied „Die besten Freunde“ mussten die Kinder jedesmal, wenn der Begriff „Freund“ fiel, dem Nachbarn die Hände schütteln. „Virtuelle“ Stiefel zogen sich die Kinder vorne zum „Matsch-Lied“ an und konnten einfach mal phantasievoll in den Matsch hineinspringen. Oder sie fuhren gemeinsam im Kollektiv miteinander „Achterbahn“ , wobei selbst die Eltern mitklatschten.

Am 29. März 2020 geht es mit der Reihe weiter. Dann wird das Kindertheaterstück „Max und Moritz“ von Mona und Matze aufgeführt. Und am 29. November läutet Christian Hüser mit seinem Stück „Schneeballschlacht“ die Vorweihnachtszeit ein.