Mit einer guten Portion Zusammenhalt und Humor

Laut Leo Kremers sei seine Frau Elisabeth der Sheriff im Haus. Die Zubereitung des Cappuccinos übernimmt dann aber doch lieber der Herr des Hauses. „Das lässt er sich nicht nehmen“, sagt seine Frau und zwinkert ihrem Mann dabei vergnüglich zu. „Wir haben seit 60 Jahren eine gute Aufteilung im Haushalt“, beteuert Leo Kremers mit einem humorvollen Lachen. Das begründet vielleicht auch die Langlebigkeit ihrer Ehe. Denn in der vergangenen Woche durften Elisabeth und Leo Kremers aus Kevelaer das Fest ihrer Diamantenen Hochzeit feiern.

Ihren nachmittäglichen Cappuccino dürften sie dann wohl während der Feierlichkeiten im Parkhotel genossen haben. „Nun, ich denke, eine gute Portion Zusammenhalt und Humor gehören auch noch dazu“, weiß die Diamantbraut zu berichten. Elisabeth wie auch Leo Kremers sind beide in Kevelaer geboren und auch hier aufgewachsen. Sogar die Schulbank der Kevelaerer St. Hubertusschule drückten sie gemeinsam. „Da wir vom gleichen Jahrgang sind, waren wir auch noch Klassenkameraden“, erinnert sich die 81-jährige Jubelbraut.

Der Weg war füreinander bestimmt

Auch der weitere Lebensweg war weitestgehend für sie in Gemeinsamkeit bestimmt. Nach Beendigung der Schulzeit fanden beide in der Schuhfabrik Bergmann einen Arbeitsplatz, dem sie, für Leo Kremers mit zwei Unterbrechungen, bis zur wohlverdienten Rente die Treue hielten. „Irgendwie war unser Weg füreinander bestimmt“, sagt das Jubelpaar, das sich am 15. August 1959 auf dem Kevelaerer Standesamt und am 19. Januar 1960 in der Kerzenkapelle das Jawort gab. „Hier haben wir die Grüne-, die Silber- und die Goldhochzeit gefeiert. Nur zur Diamanthochzeit wurde uns hier ein Gottesdienst verwehrt“, bedauert der 82-jährige Diamantbräutigam mit etwas trauriger Stimme.

Den Diamantdankgottesdienst durfte das Paar dann aber am vergangenen Freitag in der St.- Antonius-Kapelle feiern. Noch heute lebt das kinderlose Ehepaar im Elternhaus von Leo Kremers. Dieses bauten sie sieben Jahre nach ihrer Trauung in Eigenregie komplett um. „Wir haben das ganze Haus mit eigenen Händen renoviert“, berichtet der handwerklich begabte Jubelbräutigam, der schon als 8-Jähriger beim BV Kevelaer den Fußball kickte.

Viele gemeinsame Urlaube

Der Sportinteressierte, mit einem kleinen Faible zu Schalke 04, erlebte damals die Geburtsstunde des Kevelaerer-Sport-Vereins (KSV), ist seitdem treues Mitglied und betreute hier die Fußball-Jugendabteilung. Viele gemeinsame Urlaube verbachte das humorvolle Paar über 30 Jahre in Rheinland-Pfalz. „Immer am gleichen Ort, immer im gleichen Haus in Bad Bergzabern“, berichtet das Mitglied der Frauengemeinschaft St. Marien.

Mit den Olympischen Spielen 1972 in München entdeckt Elisabeth Kremers das Münzsammeln für sich. „Heute machen wir das Hobby gemeinsam“, gesteht ihr Mann, der nach einigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen auch dankbar für die Gartenhilfe seiner Nachbarn ist. „Eine wertvolle Hilfe“, versichert das heimatliebende Paar, das sich noch viele gemeinsame Jahre im eigenen Haus, welches von den Neffen des Paares zum Jubelfest liebevoll geschmückt wurde, wünscht. „Solange es geht, möchten wir unser Leben in den eigenen vier Wänden verbringen“, sagt das Diamantpaar Elisabeth und Leo Kremers.