Bischof Dr. Felix Genn nimmt Stellung zum sexuellen Missbrauch im Bistum Münster

Missbrauch von Macht

Bischof Dr. Felix Genn nimmt Stellung zum sexuellen Missbrauch im Bistum Münster. Foto: KB-Archiv

Ein Forschungsteam der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster legte kürzlich seine Ergebnisse zum sexuellen Missbrauch und dem Umgang mit diesem im Bistum Münster vor. In der gerade erschienenen Dokumentation „Macht und sexueller Missbrauch in der Katholischen Kirche – Betroffene, Beschuldigte und Vertuscher im Bistum Münster seit 1945“ taucht auch der Name des Winnekendonker Pfarrers Alfred Albeck als einer der zahlreichen Täter auf (das KB berichtete). Zu den Geschehnissen im und den Folgen für das Bistum Münster nimmt nun Bischof Dr. Felix Genn Stellung.

„Als Priester und Bischof bin ich – unabhängig von den Fehlern, die ich persönlich gemacht habe – Teil der Organisation, aus der die Täter kamen und kommen. Ich möchte mich wirklich davor hüten, das zu übersehen (…) Nach meiner Ansicht haben die Betroffenen neben dem Anspruch auf eine unabhängige Aufarbeitung vor allem einen Anspruch auf ein verändertes Verhalten kirchlicher Verantwortungsträger (…)

Selbstverständlich übernehme ich die Verantwortung für die Fehler, die ich im Umgang mit sexuellem Missbrauch gemacht habe. Ich war und bin Teil des Systems, das sexuellen Missbrauch möglich gemacht hat“, räumt Genn zunächst ein.

In seiner Rolle als Bischof von Münster habe er im Umgang mit sexuellem Missbrauch Fehler gemacht: „Insbesondere war ich in den Anfangsjahren als Bischof von Münster bei manchen Auflagen, die ich Beschuldigten gemacht habe, zu milde und habe nicht hart genug durchgegriffen. In einzelnen Fällen waren die Auflagen nicht genau genug formuliert oder wurden nicht hinreichend kontrolliert. Auch habe ich Pfarreien nicht rechtzeitig oder hinreichend über Missbrauchstäter, die bei ihnen im Einsatz waren, informiert. Aus diesen Fehlern habe ich gelernt und bereits Maßnahmen ergriffen um sicherzustellen, dass sich diese Fehler nicht wiederholen.“

Die Studie werfe, so Genn, „ein erschrec…