Meister KSV verliert mit 1:3 in Kervenheim

Die Union aus Kervenheim hat zum Abschluss der Kreisliga B-Saison den designierten Meister Kevelaerer SV im Derby mit 3:1 geschlagen. Die Vorzeichen dabei versprachen von Beginn an einen lauen Fußballnachmittag: Während der KSV eine Woche zuvor bereits die Meisterschaft und den Aufstieg unter Dach und Fach gebracht hatte und daher auch die Kirmestage in vollen Zügen genießen konnte, stand für die Union bereits der achte Tabellenplatz fest.
Besonders der KSV nutzte diese Umstände, um einen Tag nach dem Kirmesumzug das Personalpuzzle neu zu mischen: Trainer Ferhat Ökce durfte mit der Kapitänsbinde um den Arm in der Sturmspitze ran, Offensivmann Fabian Smets gab dagegen den Abwehrchef. Und an der Seitenlinie übernahm Defensivspieler Dennis Hermens als Trainer die Verantwortung über Taktik und Aufstellung. Auch die Union rotierte ein wenig, so agierte beispielsweise Stammtorhüter Pascal Schnaudt im Mittelfeld.
Dieser sorgte dann nach einer Viertelstunde auch für die erste Überraschung: Nach einem Angriff über die linke Seite wurde der gelernte Schlussmann mustergültig bedient und schloss zum 1:0 für die Gastgeber aus Kervenheim ab. Egalisiert wurde der Führungstreffer aber nur wenige Minuten später, als Johannes Winthuis einen Schuss von Marc Swaghoven unhaltbar zum 1:1 abfälschte. „Insgesamt hat man gesehen, dass es für beide Teams um nichts mehr ging. Es war wenig Tempo drin“, meinte Union-Trainer Dany Wischnewski. „Wir haben trotz des Gegentors stark begonnen und den Gegner immer wieder zu langen Bällen gezwungen. Unser Ziel war es, unsere Außenspieler in Szene zu setzen – leider hat uns die Chancenverwertung einen Strich durch die Rechnung gemacht“, meinte KSV-„Interimstrainer“ Hermens.
Nach einer halben Stunde folgte dann eine starke Szene von Ökce. Nach einem fraglichen Elfmeterpfiff gegen die Union schnappte sich der Spielertrainer des KSV den Ball und schoss vom Punkt extra deutlich daneben – so geht Fair Play. Pech hatte dann kurz vor der Pause Samuel Boateng, der für die Kevelaerer mit einem schönen Schuss nur die Latte traf. „Wir hatten insgesamt in der ersten Halbzeit einige Probleme, danach wurde es besser“, gab Wischnewski zu Protokoll. Gleiches sah auch Hermens: „Mit zunehmender Spieldauer wurden die Abstände bei uns zu groß. Wir haben dann den Start in die zweite Hälfte verschlafen. “
Sebastian Müller war es, der nur drei Minuten nach dem Seitenwechsel zur 2:1-Führung traf. „Wir waren trotzdem spielbestimmend“, meinte Hermens. Beide Teams hatten jetzt ihre Chancen, den Sack zu machte aber Alexander Horsten nach 82 Minuten für die Kervenheimer. „Wir haben die Punkte gerne mitgenommen. Obwohl der KSV Meister ist, konnten wir ihnen drei Zähler abnehmen und mit einem positiven Gefühl in die Sommerpause gehen“ freute sich Wischnewski über einen gelungenen Saisonabschluss. Wenig Grund zum Frust gab es trotz der Niederlage auch beim KSV: Mit zwei Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten DJK Labbeck-Uedemerbruch wurde die Spielzeit abgeschlossen, nach dem Abpfiff machten sich Erste und Zweite Mannschaft der Kevelaerer mit einem Planwagen auf in die Heimat. „Obwohl wir verloren haben, kann ich der Mannschaft ein Kompliment für die Leistung machen. Unter den Voraussetzungen mit der Kirmes und dem Ausfall wichtiger Spieler wie Bastian Douben hat es nicht sollen sein“, meinte Hermens abschließend. Platz acht also für die Union Kervenheim, die in der Rückrunde eine Schwächphase überstehen musste, und der Aufstieg für den KSV – die Teams aus dem Kevelaerer Stadtgebiet können auf eine gelungene Saison in der Kreisliga B zurückblicken.