Meine Mechel (Frau gesucht)

Ein schöner Abend war das, dieser Historienabend am letzten Tag des Monats Mai. Strahlend schön präsentierte sich meine Mechel in ihrem besten Sonntagsausgehkostüm, sodass ich gar nicht anders konnte, als ihr einen hübschen Blumenstrauß zu überreichen.
Ja ja, wenn ich meine Mechel nicht hätte: Sie hält neben ihrem Geschäft unseren Haushalt in Ordnung, sie kocht lecker, putzt gründlich – kurz: Sie ist die ideale Ehefrau und Ergänzung für einen Mann wie mich, der sich ständig „auf der Walze“ befindet. Und noch eine wichtige Eigenschaft soll nicht verschwiegen werden: Ihre Ansichten von den Dingen des Lebens sind realistisch und sie kann sie treffsicher und punktgenau formulieren, wenn auch ihr Sprachgebrauch leider manchmal von dem immer mehr um sich greifenden Hochdeutsch beeinflusst wird…
Dieses Lob aus ehrlichem Herzen hat sie sich verdient, es musste mal gesagt werden, und nun kommt folgerichtig diese Überlegung hinzu:
Auf der steten Wanderung durch meine Stadt Kevelaer komme ich doch fast täglich an meinem bronzenen „Zwilling“ auf der Busmannstraße vorbei. Und wenn ich meinem eigenen Konterfei in die Augen schaue, so meine ich einen gewissen suchenden Ausdruck darin zu erkennen. Er sucht – aber wen? Die Antwort ist schnell gefunden und sollte auch, wie ich finde und hiermit vorschlage, möglichst bald in die Tat umgesetzt werden: Er sucht seine Mechel!
Da möge sich doch bitte dieselbe Xantener Künstlerin ans Werk begeben und eine Mechel schaffen, die vom anderen Ende der Busmannstraße ihrem Hendrik entgegenkommt. Dort „oben“ am Kapellenplatz wird sich bestimmt ein guter Standort finden lassen. Auf geht’s!
Lieve Mechel, wat halt gej dovan? „Nauw makt dor blos gän Gedrüß van – aewel schön was et jae doch!“
Euer Hendrick