„Mein Vorgarten soll bunter werden“

Naturschützern und Imkern jagt Schotter kalte Schauern den Rücken runter: Auch in Kevelaer nimmt die Zahl der Steingärten weiter zu. Mit der Aktion „Mein Vorgarten soll bunter werden“ wollen die Wallfahrtsstadt Kevelaer und der Imkerverein für Kevelaer und Umgebung e.V. nun gemeinsam gegensteuern.

„Wir bemühen uns um eine insektenfreundlichere Ausrichtung unserer Stadt“, geben die Kevelaerer Klimaschutzmanagerin Dr. Nina Jordan und Jürgen Kulcke vom Imkerverein die Marschrichtung vor. Erreichen wollen sie dies nicht etwa mit Verboten, wie in anderen Städten, sondern mit Wettbewerben, die naturnahe Vorgärten belohnen. Sie seien „bestrebt, die Anzahl der Gärten aus Stein und Schotter zu reduzieren und sie in blühende, aber pflegeleichte Anlagen umzuwandeln.“

Wer seinen bestehenden Schotter- oder Steingarten in einen naturnahen Vorgarten umwandeln möchte, kann Bilder vom aktuellen Zustand einsenden und einen von drei Preisen gewinnen. Es winken als 1. Preis ein „fachmännisch geplanter und angelegter neuer insektenfreundlicher Vorgarten“, als 2. Preis „Pflanzgutscheine für bienen- und insektenfreundliche Pflanzen inkl. Beratung für den eigenen Vorgarten im Wert von 100,-€“ und als 3. Preis „Pflanzgutscheine für bienen- und insektenfreundliche Pflanzen im Wert von 50,-€“.

Wer sich bereits Gedanken gemacht hat und seinen Garten bereits naturnah angelegt hat, solle aber nihct leer ausgehen, haben die Klimaschutzmanagerin und der Imker beschlossen. An einem zweiten Wettbewerb können deshalb auch diese „Beispielgeber“ teilnehmen. Für naturnahe Gärten sind ebenfalls drei Preis ausgelobt: 1. Preis ist „eine Familiendauerkarte für die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort“, 2. Preis ist „eine Einzeldauerkarte für die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort“, 3. Preis „Kaffee und Kuchen für zwei Personen im Bauerncafé Binnenheide“. Die Wettbewerbe wurden durch die Unterstützung der Sponsoren Gartenbau Steegmann, Gartencventer Breuer, Gasa Group und Bauernhofcafé Binnenheide möglich.

Die Teilnahmebedingungen und Teilnahmeunterlagen für beide Wettbewerbe werden in der kommenden Woche im Internet veröffentlicht. Auskunft erteilt die Klimaschutzbeauftragte der Walldfahrtsstadt Kevelaer, Dr. Nina Jordan (Telefon: 0 28 32 – 12 27 40 oder Email: nina.jordan@kevelaer.de).

Stadt und Imkerverein belassen es aber nicht allein beim Wettbewerb, sondern wollen in der kommenden Woche in einem Flyer, der zur Teilnahme an den beiden Wettbewerben aufruft, den Interessenten auch die Vorteile einer naturnahen Gartengestaltung und Argumentationshilfen für eine Umgestaltung an die Hand geben. So heißt es in dem Flyer etwa, dass Naturmaterial viel günstiger sei als Fremdmaterial, die Baustoffe stammten aus der Region und seien nachwachsend, es müssten keine umweltschädlichen Hilfsmittel wie verbotenes Gift oder Flämmgeräte zum einsatz kommen, Kleintiere und Insekten fänden Lebensraum und Nahrung, die Fläche sorge für Kühlung, Filterwirkung und Sauerstoffbildung, fördere das natürliche Bodenleben und schließlich könne Wasser versickern und werde durch den natürlichen Boden gefiltert.