Mein ökologischer Fußabdruck

Zur Frage „Mein ökologischer Fußabdruck: was hat Ernährung mit Klimaschutz zu tun?“ referierte Dr. Nina Jordan im Kneipp-Vortrag in der IGSL-Geschäftsstelle der Ambulanten Hospizgruppe in der Luxemburger Galerie vor einer kleinen, aber lebhaften Runde.
Als Klimaschutzmanagerin der Wallfahrtsstadt Kevelaer setzt Jordan das integrierte Klimaschutz-Projekt aus dem Jahr 2016 um. Das Klimaschutz-Projekt bildet die Grundlage für viele Klimaschutzideen in der Stadt, die in verschiedenen Workshops mit den Kevelaerern erarbeitet und zu umsetzbaren Projekten weiter entwickelt wurden.
Eins der Klimaschutzprojekte ist „Klimaschutz und Ernährung“, bei dem ein Umdenken und ein Bewusstwerden hinsichtlich der Umweltbelastung durch den Konsum von weit gereisten, tiefgefrorenen oder aufwändig verpackten Lebensmittel stattfinden sollen.
Dabei sind nicht etwa das Wohnen mit 25 Prozent oder die Mobilität mit 22 Prozent die Faktoren, die am meisten Einfluss auf die Umweltbelastung in westlichen Ländern hat, sondern die Ernährung, die mit 35 Prozent zu Buche schlägt. Die Produktion eines Kilos Rindfleisch verursacht rund 14 Kilo CO2. Bei der Erzeugung eines Kilos Gemüse werden dagegen nur 150 Gramm des Treibhausgases freigesetzt.
„Seinen ökologischen Fußabdruck minimieren“, bedeutet dafür zu sorgen, dass jeder Einzelne so wenig wie möglich zur Zerstörung der Umwelt beiträgt. Dazu gehöre: saisonal essen, regional einkaufen, keine Lebensmittel in den Müll werfen und weniger Verpackung zu verbrauchen.
Zusammen mit Georg Tomasik, dem Schatzmeister des Kneipp-Vereins Gelderland, und den Zuhörern führt Nina Jordan einen Online-Test aus, anhand dessen ermittelt werden soll, wie sehr der ökologische Fußabdruck mit dem Konsumverhalten zusammenhängt. Hier werden Fragen zu Ernährungsgewohnheiten, zur Wohnsituation, Mobilität bzw. Reisen und Konsumverhalten wie Restaurantbesuche und Einkaufsverhalten gestellt.
Ein Defizit von drei weiteren Planeten Erde
Der ökologische Fußabdruck ist ein Nachhaltigkeitsindikator, der angeben soll, wie viel Hektar Anbaufläche pro Person benötigt werden, um dessen Lebensstil zu ermöglichen. Anhand der gegeben Antworten wurde ermittelt, dass für das Konsumverhalten run 6,8 Hektar Anbaufläche nötig sind (Durchschnitt in Deutschland: 4,9 Hektar, weltweit 2,8 Hektar); das macht in etwa ein Defizit von drei weiteren Planeten Erde aus. Trotz des offensichtlichen Defizits an Erde und der daraus resultierenden Problematik war der Widerstand der Zuhörer sehr hoch, den Fleischkonsum zu reduzieren.
„Ich könnt auf nichts davon verzichten“, gibt einer der älteren Zuhörer offen zu. Eine lebhafte Diskussion entbrannte, ob denn alles Lebensmittel heutzutage verpackt werden müssen, ob es im Winter denn unbedingt Erdbeeren sein müssen. „Gemüse ist nur eine Beilage“ so einer der Zuhörer.
Nina Jordan, selber Veganerin, bot an, demnächst einen veganen Kochabend anzubieten, um die Vorbehalte aus dem Weg zu räumen, dass das ja nicht schmecke, was durchaus auf Interesse bei einigen der Anwesenden stieß. „Mastviehhaltung“, versicherte Nina Jordan, „ist schädlicher für die Umwelt als alle Transportmittel zusammen.“ Es sollte sich ein jeder überlegen, ob man aufgrund der aktuellen Umweltentwicklung nicht mal ab und an auf sein Massentierhaltungsfleisch verzichten möchte.
Sich selber testen
Seinen individuellen Fußabdruck kann jeder selber ermitteln mit verschiedenen Online Tests; in diesem Fall wurde der Test bei www.fussabdruck.de durchgeführt. Über die Homepage der Stadt Kevelaer (www.kevelaer.de) kann man sich auch für einen Newsletter zum Thema „Klimaschutz“ anmelden. Dann wird man immer mit den neuesten Informationen versorgt.