In lockerer Serie stellt KB-Autorin Delia Evers Kevelaerer Persönlichkeiten vor. Die Wallfahrtsstadt beheimatet viele engagierte Menschen – früher wie heute. Ob zum Geburtstag, Jubiläum oder anderen Anlässen werden wir auf bewegte Leben blicken. Heute auf das von …

Josef Lohmann 1991 bei Proben Foto: Archiv Delia Evers
Josef Lohmann
In diesen Tagen jährt sich ein Glücksfall für die Stadt zum 70. Mal. Mitte April 1955 kam Josef Lohmann mit 23 Jahren auf Jahrzehnte als Chordirektor an die Päpstliche Marienbasilika zu Kevelaer und stutzte alte Zöpfe.
Josef Lohmann (*1932 †2018) war angeleitet von seiner Schwester unter fünf Brüdern aufgewachsen. Die Kinder lebten zwischen Gastwirtschaft, Landwirtschaft mit Pferd, Kühen, Schweinen, einem Hof voller Hühner, drei unverheirateten Geschwistern des Vaters und der Küsterei der Eltern in St. Anna Münster-Mecklenbeck.
Die Eltern waren katholisch, sparsam und streng. Die Mutter pfiff oder richtete ihren Blick auf die Kinder. Schon herrschte Ordnung. Wenn nicht hinter der Schanktheke Bier oder auf Melkschemeln Milch gezapft werden musste, waren Boden und Bänke in St. Anna zu wienern. Josef empfand sich als ausreichend glücklich. Allerdings wurmte ihn, dass seine Kameraden längst mit langen Hosen umherlaufen durften. Er musste in kurze Buxen steigen, die mit peinlichen Leibchen zu tragen waren,…