Mein Freund Konrad
Darf ich Ihnen einen alten Freund vorstellen? Konrad Duden heißt er, ist leider schon verstorben (vor 108 Jahren), aber dieses Weseler „Kind“ hat eine spannende Lektüre hinterlassen, in die ich nach manchem Spaziergang reingucken muss.
Bei meinen Fußmärschen durch unsere Stadt habe ich neben den vielen Gesprächen mit unseren Bürgern auch ab und zu die Gelegenheit, mir die Häuser und Fassaden anzusehen. Es ist schon erstaunlich, was man alles sieht, wenn man den Blick in die Höhe richtet – die erste Etage reicht da meistens. Dabei fielen mir diese Straßenschilder auf (siehe Fotos) und ich musste sofort an meinen obigen Freund, aber auch an die Schilderaktion pro Image „Wallfahrtsstadt Kevelaer“ denken, wofür die Stadt viel Geld ausgegeben hat.
Bleiben wir beim Konrad. Der legte weiland fest – und seine Nachfolger taten es ihm nach – , dass Namen wie Venloer Straße, Annastraße, Maasstraße und Hauptstraße so oder abgekürzt, aber nicht wie auf den Fotos zu lesen, geschrieben werden sollten.
Sitzen denn vielleicht noch ein paar Euro dran, ein paar wenige Straßenschilder auszuwechseln?
Wer A sagt, muss auch was für ein positives Rechtschreibe-Image tun, finde ich. Oder aber gab es vor Konrads Zeiten, als die alten Email-Schilder hergestellt wurden, andere Regelungen? Dann wären sie natürlich „historisch wertvoll“ und unverzichtbar…
Zu ihnen würden dann die neuen Schilder „Wemberstraße“ (am Prinzenhof) und „Maas Str“ (am Antwerpener Platz) wiederum passen, aber nur wegen der Schreibweise.
Mechel will mich bremsen und meint lakonisch: „Nauw lott de Kerk mers in‘t Dörp. Hauptstroat of Haupt-Stroat, gän Menß hätt sech bes vandag verloope.“
Euer Hendrick