Mehr Taufen, gleich viele Trauungen, weniger Austritte

Im Kreis Kleve lebten im vergangenen Jahr 191.236 Katholiken. Das geht aus der Statistik des Bistums Münster für das Jahr 2016 hervor. 696 Menschen haben 2016 ihren Austritt aus der Kirche erklärt, 68 weniger als im Jahr zuvor. Damit ist die Zahl der Austritte bereits im zweiten Jahr rückläufig. 27 Gläubige sind im vergangenen Jahr wieder in die Kirche aufgenommen worden, hinzu kamen 16 Eintritte aus anderen christlichen Konfessionen.
Deutlich gestiegen ist die Zahl der Taufen. 1.404 Mal wurde das Sakrament gespendet, 96 Mal mehr als im Jahr 2015, zur Erstkommunion sind im Kreis Kleve 1.453 Kinder gegangen, das ist ein Minus von 71. Rückläufig ist die Zahl der Firmungen (1.216 zu 1.349), die der Trauungen ist mit 338 exakt auf Vorjahresniveau geblieben. Es gab 2.154 Bestattungen. Das sind 94 weniger als 2015.
Der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, erklärt zu den Zahlen für das gesamte Bistum: „Über 8.000 Menschen sind im vergangenen Jahr in unserem Bistum aus der Kirche ausgetreten. Die Zahl ist – auch wenn sie deutlich niedriger ist als im Vorjahr – schmerzhaft hoch. Dahinter  verbergen sich individuelle Geschichten und Gründe für den Austritt. Als Kirche im Bistum Münster müssen wir sehr genau auf diese Gründe schauen. Und wir müssen Schritte auf die Menschen zugehen, um ihnen deutlich zu machen: Wir sind keine Kirche der Ab- und Ausgrenzung, sondern eine Kirche, die die Beziehung zu den Menschen sucht und ihnen zeigt, dass die Beziehung zu Jesus Christus das Leben bereichert.
Hier stehen wir in unserem Bistum in wichtigen Veränderungsprozessen: Wir wollen die Beziehung zwischen der Liturgie, also den gottesdienstlichen Feiern, und dem Leben der Menschen stärken. Wir wollen intensiver auf Menschen zugehen, die sich in schwierigen Lebenssituationen oder am Beginn einer neuen Lebensphase befinden. Und wir wollen unser Profil als katholische Kirche im Bistum Münster schärfen: Kirche im Bistum Münster, das sind nicht nur die so genannten Amtsträger oder die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern das sind alle Getauften mit ihren individuellen Begabungen und Fähigkeiten.
Jedem dieser Getauften, die – vielleicht trotz mancher Kritik  an unserer Kirche – weiter zu unserer Gemeinschaft gehören und sich auf unterschiedliche Weise einbringen, bin ich sehr dankbar. Dieser Dank gilt, und das möchte ich vor dem Hintergrund der im November anstehenden Wahlen betonen, besonders den mehr als 2.000 Frauen und Männern, die sich in den Pfarreiräten in unserem Bistum engagieren. Ich weiß, dass diese Arbeit manchmal mühsam ist. Aber wie großartig ist es, dass es diese Menschen gibt, die sagen: Ich bin bereit, mich auch über einen längeren Zeitraum in meiner und für meine Kirche einzusetzen. Zusammen, da bin ich trotz mancher Zahlen, die die aktuelle Statistik zeigt, zuversichtlich, werden wir als Kirche im Bistum Münster eine gute Zukunft haben.“