Marienstatue im Achterhoek
Das war auch für den ehemaligen Wallfahrtsrektor und jetzigen Weihbischof Rolf Lohmann ein nicht alltägliches und zugleich bewegendes Glaubenszeugnis. „Das ist Gnade und ein Geschenk zugleich“, betonte der Weihbischof bei der Einsegnung einer weit über 100 Jahre alten Marienstatue am Hungerwolfsweg im Achterhoek.
Etwa 40 Gäste wohnten dieser kleinen Feierstunde an der Hofeinfahrt der Familie Baaken bei. Denn hier erhielt die von einem Holzschnitzer aus Wetten stammende Marienfigur am vergangenen Freitag einen besonderen Ehrenplatz. „Dieses Versprechen mussten wir zwei Menschen geben“, erklärte Johannes Baaken zur Begrüßung an der eigens für die Marienfigur errichteten Gedenkmauer.
Mit der Bitte, einen geeigneten und besonderen Platz zu finden, an dem sich zudem auch noch weitere Menschen erfreuen können, überreichte Tierarzt Dr. Bernhard Brüning noch vor seinem Tod im Jahr 2012 diese Figur an Familie Baaken. Bis dahin pflegte Petra Baaken den Kevelaerer Tierarzt. Das Geschenk stellte zudem ein Zeichen der Dankbarkeit und der Verbundenheit dar. „Damit war für uns klar, die Figur nicht bei Bares für Rares zu verscherbeln“, scherzte Johannes Baaken.
„An Maria glauben, hilft…“
Das wäre auch ganz und gar nicht im Sinne seines Vaters, Franz Baaken, gewesen, der am 2. Januar dieses Jahres plötzlich verstarb. Denn auch für ihn war der Platz am Hungerwolfsweg ein geeigneter wie auch idealer Standort für die Marienstatue. Für Familie Baaken aber bedeutet diese Marienfigur weitaus mehr. Mit dem Aufstellen der Statue bezeugt die Familie auch ihren fest verankerten Glauben.
Mit bewegenden Worten berichtete Baaken vom persönlichen Schicksal seiner Tochter. Tägliche Gebete zur Mutter Gottes, verbunden mit dem Anzünden einer Kerze am Gnadenbild, gaben der Familie Hoffnung und Kraft.
Diese ergreifende Szene entging auch einer weiteren Beterin am Kapellenplatz nicht. Auf Nachfrage gab sie Johannes Baaken folgende Worte mit auf den Weg: „An Maria glauben, hilft, und wenn alle an einem Strang ziehen, erst recht!“ Annika Baaken, die während der Einsegnung ein eigenes Glaubenszeugnis in Form eines Gedichtes abgab, wurde wieder gesund.
Diese offenen Worte des Glaubens beeindruckten nicht nur Weihbischof Rolf Lohmann, der zuvor eine Messe in der St. Josef Kapelle zelebrierte. Dabei appellierte er in seiner Predigt, sich klar zu seiner Meinung zu bekennen. „Ein Ja ist ein Ja, ein Nein ist ein Nein“, so die Worte des Bischofs und er warnte davor, gefährlichen Tendenzen hinterherzulaufen. Schließlich habe Jesus keine „soften“ Botschaften mit auf dem Weg gegeben, vielmehr: „haben Jesu Worte schon im Gebälk geknirscht“, so der Bischof, der nach dem Gottesdienst zur Einsegnung in Gottes Natur einlud. Denn: „Schöpfer und Schöpfung gehören zusammen“, so der Weihbischof.
Während der Einsegnung lobte Rolf Lohmann besonders die Gemeinschaft und den Zusammenhalt im Dorf: „Das sind Zeichen des Glaubens, die wir brauchen, sie sind so wichtig“, betonte der Weihbischof, „ein Dank an das Engagement, das hier gelebt wird“, führte er weiter aus.
In seiner Funktion als Wallfahrtsrektor habe er es leider nicht geschafft, einen Gottesdienst in der St. Josef Kapelle zu halten: „Jetzt als Bischof ist es mir eine Ehre, schließlich gehört Achterhoek zu meiner Region“, verriet er beim anschließenden gemütlichen Beisammensein, bei dem auch Pastor Manfred Babel, Winnekendonks Ortsvorsteher Hansgerd Kronenberg sowie Freunde und Weggefährten der Familie zugegen waren. Ein „Ja“ zu Maria im Achterhoek, das wurde am vergangenen Wochenende ganz deutlich.