Man hat mir erzählt, Mechel, dass nach dem Krieg eine amerikanische Hilfsorganisation angefragt hat, wie sie den notleidenden Berlinern helfen könnte. Die Antwort war: „Mit Korn.“ Gemeint war Getreidekorn. Da „Corn“ im Amerikanischen nun aber mal „Mais“ bedeutet, wurde dieser in großen Mengen geliefert, und die Bevölkerung musste sich an dieses neue Nahrungsmittel erst einmal gewöhnen. In den USA kannst du stundenlang über den Highway fahren und du siehst links und rechts von dir nur Maisfelder.

Bei uns war das früher anders. Mais kannten wir fast nur als Hühnerfutter. Und als in Schravelen der erste Landwirt auf die Idee kam, Mais in großem Stile anzubauen, da kam ein Berater von der Landwirtschaftskammer aus Bonn und hat ihn nur belächelt. Er hatte einfach nicht erkannt, dass nicht nur der Kolben, sondern dass die ganze Pflanze wichtige Nährstoffe enthält. Bald entwickelte sich der Bauer zu einem Maisexperten, der immer mehr gefragt wurde, und die Pflanze wurde zu einem Kulturgut, das heute nicht mehr aus der niederrheinischen Landschaft wegzudenken ist.

An die fünfundachtzig Prozent werden als Ganzpflanzensilage verwertet, die man zu den verschiedensten Zwecken einsetzen kann.

So dient der Mais nach dem Häckseln und Einsilieren ganzjährig als Futter für Rind, Schwein, Geflügel und für die Pferde. Im Vergleich zu anderen Pflanzen bringt der Mais den höchsten Ertrag bei der Biogasherstellung. Selbst die Abfallprodukte, die bei der Cornflakes-Herstellung entstehen, kann man noch zu Dämmstoffen,…