Komm, holder Mai, und mache die Bäume wieder grün! Mechel, das ist doch schon längst geschehen. Bei dem Regenwetter im April da schoss das Grün ja nur so aus der Erde und leider das Unkraut gleich mit. Selbst die Maiglöckchen, die sich sonst in unserem Garten schwer tun, stehen bereits pünktlich in Blüte und duften prächtig.

Da war es diesmal kein Problem für die jungen Burschen, einen Maien zu schlagen, den sie ihrer Liebsten aufs Dach setzen konnten. Dabei durfte man sich nur nicht vom alten Herrn Vater erwischen lassen! Heute ist das immer noch ein schöner Brauch.

Ein Glück, dass wir nicht mehr in Preußen leben. Die Preußen schienen ziemlich humorlos zu sein. Sie wollten doch tatsächlich gegen dieses Brauchtum vorgehen. So erließen sie folgende Verordnung:

EDICT WEGEN ABSCHAFFUNG der schädlichen Gewohnheit des Jährlichen MAYEN-SETZENS im Herzogthum Geldern, gegen den 1ten May und gegen Pfingsten. so wohl vor den Thüren, als in den Kirchen, Häusern und Sonsten.De Dato Berlin den 3. Oktober. 1747. Wie sich gezeigt hat, war aber gegen dieses Maiensetzen jegliche Verordnung machtlos.

Für die Jugend ist eines der ersten Highlights der Tanz in den Mai. Da kann das Wetter noch so schäbig sein, man schwingt sich auf den Fiets und fährt ins nächste Dorf, zum Beispiel nach Winnekendonk, und dort wird dann getanzt …