Made in Twesti: Kappensitzung bestach mit bester Stimmung

Dass die Jecken nun mal jeck sind, ist eine Binsenweisheit, die keiner näheren Erläuterung bedarf. Dass es aber manchmal völlig egal ist, wie viele Närrinnen und Narren zusammen kommen, solange die Stimmung stimmt, bewies die erste Kappensitzung der „Karnevalsfreunde Twisteden“ im Saal des IBC. „Wir haben fast nur Programmpunkte, wo Twistedener was für Twistedener machen“, umschrieb der Präsident der „Karnevalsfreunde“, Rolf Roosen, die Philosophie des Ganzen. Dabei machte nicht nur der aparte weibliche „Siebenerrat“ im Geisha-Look eine zauberhafte Figur, sondern auch alle Beteiligten, die mit einem guten Schuss Herzblut bei der Sache waren – und dabei auf ein Publikum trafen, das sich nicht nur farbenfroh als Waldfee, Hippie oder Dalmatiner gekleidet hatte, sondern mit seiner Begeisterungsfähigkeit auch für tolle Stimmung sorgte.

„Helau TV“ begeisterte mit einer Interpretation von „Hänsel und Gretel“.

So schlugen den Akteuren von vornherein viel Sympathie und Zuneigung entgegen – ob es sich nun um die „Twester Zwerge“, die „Twester Sterne“ oder die „Twester Funken“ handelte, das Duo „Henn & Stina“ oder die wunderbare „Hilla Heien“, die das komplette Publikum auf die Bühne holte. Im Anschluss bekannte sie: „Das ist wie mein Wohnzimmer hier – einfach geil.“ Abseits des Trubels erklärte sie, warum sie nach 36 Jahren Karneval aufhören möchte: „Ich bin Oma geworden, meine Tochter war krank, ich hab in Holland ein Häuschen gekauft. Es macht wahnsinnig Spaß, aber ich muss an meine Familie denken.“ Die Verträge, die sie noch abgeschlossen hat, werde sie aber erfüllen.

Hänsel und Gretel, Lisbeth und die „Muddis“

Das Gocher Männerballett brachte mit zahlreichen Jupiter-Gestalten und einer männlichen „Perle“ in einer Muschel tänzerische „Anmut“ und viel Farbe auf die Bühne. „Helau TV“ begeisterte unter anderem mit seiner besonderen Interpretation der Märchen von „Hänsel und Gretel“ und mit  einer singenden Hexe. Das Präsidium sorgte mit seiner Sitz-Bein-Performance zur Musik von „Sister Act“ für eine Performance mit „einer Mischung aus Mini-Playback-Show und Rehasport“. Robert Achten brachte mit seiner Frauenfigur „Lisbeth“ das Publikum zum Lachen. Die vier Twistedener „Muddis“ überzeugten als weibliche ABBA-Kopie.

Das Gocher Männerballett brachte tänzerische „Anmut“ und Farbe auf die Bühne.

Nach einer dynamischen Darbietung der „Veense Tanzgarde“ zogen die „Tramps vonne Klus“, alias Max Weber und Dieter Wefers, über die Ereignisse in Twisteden und Umgebung her, nahmen einen Schluck Tee und dann den „Brexit“ aufs Korn und entschuldigten sich in eleganter Reimform fürs Gesagte: „Ernst war gemeint gar nix hier – Scherze machen wir für gratis Bier.“ Die Formation „Revolution Dance“ beschloss dann kurz vor Mitternacht ein fröhliches und mit viel Liebe umgesetztes Programm der Twistedener.

Eine Bildergalerie zur Kappensitzung finden Sie hier auf unserer Website.