Kinder wachsen schnell und brauchen dementsprechend häufig neue Kleidung. Für viele Familien kann das zur finanziellen Herausforderung werden. Das SOS-Kinderdorf Niederrhein unterstützt deshalb ab sofort mit einer kostenlosen Kleiderabgabe in haushaltsüblichen Mengen in der Wallfahrtsstadt Kevelaer.
Das Projekt „LilaLauneLaden“ ist Teil der berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme für junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren mit besonderem Unterstützungsbedarf. Am Standort an der Twistedener Straße werden sie im Bereich Lager und Handel intensiv von pädagogischen Fachkräften begleitet und geschult.
Neben der Vermittlung theoretischer Kenntnisse steht die praktische Anwendung im Mittelpunkt. So haben die Teilnehmenden den „LilaLauneLaden“ selbstständig aufgebaut – von der Namensfindung und Warenbeschaffung über die Präsentation bis hin zur Kundenberatung und Abgabe.
Immer mittwochs von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr werden im LilaLauneLaden an der Twistedener Straße 71 gespendete Artikel an Familien ausgegeben.
„Im Moment sind vor allem Kinderschuhe sehr gefragt. Wir achten aber auch darauf, die Kleidung saisonal zu präsentieren – im Sommer kurze Hosen und Kleider, im Winter dicke Jacken und Matschhosen“, berichtet Karla Prast, Bildungsbegleiterin beim SOS-Kinderdorf Niederrhein.
Wer gut erhaltene und saubere Kinderkleidung bis Größe 176, Spielsachen oder Kinderschuhe spenden möchte, kann dies gerne während der Öffnungszeiten tun.
Für Bereichsleiterin Nicole Berson ist das Projekt eine echte „Win-Win-Situation“: „Unsere Teilnehmenden haben ein Ziel, auf das sie mit Freude und Engagement hinarbeiten – und die Familien profitieren von der gespendeten Kleidung.“
Aktuell nehmen neun junge Menschen an der einjährigen Berufsvorbereitung teil. Sie lernen grundlegende Anforderungen des Ausbildungsalltags kennen – darunter Pünktlichkeit, Teamarbeit und Kommunikationsfähigkeit – ebenso wie theoretisches Wissen und dessen praktische Umsetzung.
Das Angebot, das von der Agentur für Arbeit Wesel finanziert wird, umfasst neben dem praktischen Einsatz auch Stützunterricht, den Besuch der Berufsschule sowie mehrwöchige Praktika in örtlichen Betrieben.
„Wir versuchen, für jeden Teilnehmenden ein berufliches Umfeld zu finden, in dem individuelle Stärken zum Tragen kommen und besondere Bedarfe kein Hindernis darstellen“, erklärt Karla Prast. Für viele junge Menschen sei dies der erste Ort, an dem sie echte Erfolgserlebnisse erleben.
„Viele hatten zuvor schulische Probleme. Bei uns werden Schwierigkeiten angenommen, niemand ist allein – und zum ersten Mal ist es möglich, in einem geschützten Rahmen zu wachsen und sich zu entwickeln“, so Prast weiter.
Durch die realitätsnahe Simulation eines Ausbildungsalltags werden die Teilnehmenden bestmöglich auf ihren weiteren beruflichen Weg vorbereitet – direkt an der Twistedener Straße in Kevelaer.



