Lemmen freut sich auf Wettener Teamgeist

In der Kreisliga A geht es an diesem Sonntag auch für die Union aus Wetten wieder los. Die dritte Saison in Folge in der höchsten Kreisliga bestreiten die Wettener mit einem neuen Trainer. Auf den Auftstiegscoach Timo Pastoors, der nun als Co-Trainer beim Bezirksligisten GSV Geldern aktiv ist, folgte Marcel Lemmen. Der 34-Jährige kam vom SC Blau-Weiß Auwel-Holt nach Wetten – ausgerechnet dem ersten Gegner der neuen Saison. Mit dem SC war Lemmen nämlich zum Ende der Vorsaison aufgestiegen.
Doch bevor es losgeht, blickte der neue Trainer mit gemischten Gefühlen auf die zurückliegende Sommervorbereitung. „Menschlich habe ich mich bei der Union sehr gut eingelebt. Wir haben eine gute Truppe. Da geht es sehr familiär zu, der Teamgeist ist stark“, so Lemmen. Doch die sportliche Seite bereitete ihm Sorgenfalten: „Durch Urlaub, Verletzungen und Krankheiten hatten wir nie die volle Kapelle, das ist nicht so gelaufen wie gewünscht. Besonders der konditionelle Bereich ist in der Vorbereitung zu kurz gekommen, das hat man in den Testspielen gesehen. Das Fitness-Level ist derzeit unsere größte Baustelle.“ Im Training hatte man zwar durch spezielle Kurse versucht, dem Problem entgegenzuwirken, doch die Fehlzeiten der Spieler hatten ein dauerhaft erfolgreiches Training nicht immer hergegeben.
In den Test-Kicks zeigte sich der Rückstand: „Das war durchwachsen, es gab Höhen und Tiefen. Gegen Aldekerk und Broekhuysen haben wir spielerisch überzeugt, gegen die zweite Mannschaft von Straelen waren wir schlecht“, meinte der Coach. Im Voba-Supercup sammelte man nur einen Punkt aus zwei Spielen – ein Remis gegen den SV Vernum und eine Niederlage gegen Union Kervenheim bedeuteten den letzten Platz in der Dreiergruppe. „Wir sind da nicht in Tritt gekommen“, resümierte Lemmen.
Das soll am Sonntag besser werden, wenn man mit dem Auswärtsspiel beim SC Auwel-Holt in die Kreisliga A-Saison startet. Die Vorfreude ist natürlich auf allen Seiten riesig. „Ich glaube, dass es ein kleiner Vorteil für uns ist, dass wir gleich auf meinen Ex-Verein treffen“, sagt Lemmen. „Natürlich ist der Gegner heiß ohne Ende, wenn es gegen den gerade abgewanderten Trainer geht. Aber ich kenne die Mannschaft und kann meine Jungs gut auf sie einstimmen. Wir treffen auf einen Gegner, der eine sehr spielstarke Offensive und schnelle Außenspieler hat. Da sind wir gewarnt“, meint der Trainer.
Personell könnte es unterdessen eine kritische Saison werden für die Union. Maximilian Lamers hatte den Verein am letzten Tag der Transferphase ohne Vorwarnung in Richtung SV Veert verlassen, außerdem sind mit Christoph van Stiphoudt – er laboriert an einem Kreuzbandriss, seine Rückkehr ist ungewiss – und Daniel Bos zwei wichtige Spieler verletzt. Timo Clasen, in der Vorsaison bester Wettener Torschütze, und Mittelfeldmotor Bastian Ingenhaag sind bereits langfristig verreist, gleiches gilt für Defensiv-Stammspieler Dirk Peters, der in wenigen Wochen ein Auslandssemester beginnt. Mit Dawid Chluba wurde ein neuer Torwart hinzugeholt, außerdem beförderte Lemmen mit Niklas Görtz und René Hoff zwei Akteure aus der zweiten Mannschaft in seinen Kader. „Die langfristigen Ausfälle schmerzen natürlich. Aber wir haben genug Qualität“, sagt Lemmen.
Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln hat der Trainer das Ziel vor Augen, möglichst nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. „Die Liga ist ausgeglichen. Wir wollen gut in die Saison starten und möglichst früh viele Punkte einfahren. Aber es wird schwierig, da die personelle Decke dünn ist“, blickt der 34-Jährige auf die ersten Wochen der Saison. Diese startet für die Union übrigens mit einer Englischen Woche: Nach dem Auftakt in Auwel-Holt empfängt Wetten am kommenden Mittwoch um 19:30 Uhr zur ersten Runde des Kreispokals den Bezirksligisten SV Walbeck. JAN ABEN