Lebenselixier

Eine Binsenweisheit lautet, dass der Mensch trinken muss, sonst geht er über kurz oder lang mausetot.
Um dieses Schicksal zu verhindern oder weit hinauszuzögern, schüttet er in unregelmäßigen Abständen irgendwelche Flüssigkeiten in sich hinein. Zu meiner damaligen Zeit gab es für unsereinen nur Wasser, die reicheren Leute tranken auch Bier oder gar Wein.
Ob gesundheitsverträglich oder weniger, auch den Letztgenannten liegt ein Stoff zugrunde – und der heißt Wasser, ohne geht es nun mal nicht.Grundlegend anders sieht es aus, wenn dieses Element in seiner ganzen Wucht daherkommt und man ihm hilflos ausgesetzt ist.
Nicht nur religiöse oder bibelfeste Menschen kennen den Begriff „Sintflut“. Wir haben die aktuellen Bilder aus Asien und USA gesehen; aber warum blicken wir in die Ferne? Inzwischen kann ganz Europa, können aktuell Frankreich und die Schweiz ein entsprechendes Klagelied singen.
Auch in Kevelaer haben wir Ähnliches erlebt, gottlob in stark abgeschwächter Form. Die Älteren unter uns kennen noch die Kanu- oder Paddelbootfahrten auf der „Douteil-Kreuzung“ Kroaten-Walbecker-Twistedener Straße des Jahres 1960. Auch im Juni 2016 hat es hier bei uns recht heftig geschüttet; aber dann gleich und leichtfertig von „Jahrhundertflut“ zu sprechen, bedeutet doch wohl „kümme met gesonde Bött“, wenn man an das Schicksal der Menschen in obigen Ländern denkt.
Was ist dagegen ein vollgelaufener Keller bei unserem guten Versicherungsschutz? Und auf der Twistedener Straße hat man damals auch keinen Alligator seine Runden drehen sehen.
Mechel will ebenfalls auf dem sprichwörtlichen Teppich bleiben: „Dat beche natte Füüt – regt ow mers ni op. Dij Lüj dor achter hebben andere Sörg.“
Euer Hendrick