Last Christmas – die letzte Weihnachtsbenefizgala

Zum Abschied von der Weihnachtsgalabühne gab es für Karl Timmermann am vergangenen Freitag stehende Ovationen – und das zu Recht. Denn zum Schluss seiner (wirklich?) letzten Weihnachtsgala stand eines nach einer dreieinhalbstündigen Weihnachtsshow eindeutig fest: Die Zuschauer werden Karl Timmermann und seine Weihnachtsbenefizgala, die verbunden ist mit einer besinnlich-fröhlichen Einstimmung auf das Weihnachtsfest, schmerzlich vermissen.

Am Freitagabend hieß es für den Entertainer aus Kevelaer „Last Christmas“ im restlos ausverkauftem Konzert- und Bühnenhaus. Vom eigentlichen Abschiedsschmerz aber war während der Gala, die zugunsten der Herman-van-Veen-Stiftung und des Fördervereins für krebskranke Kinder e.V. Köln stattfand), nichts zu spüren. Im Gegenteil. Von Beginn an stimmte Karl Timmermann mit seinem Trike fahrenden Weihnachtsmann, der begleitet wurde von tanzenden kleinen Weihnachtsmännern und quirligen Engeln (dahinter verbarg sich die Kindertanzgruppe „8&Counts“ aus Geldern), auf fröhliche Weihnachten ein. Er begrüßte alle Besucher der Gala als seine „Ehrengäste“. Denn sie sind es, die ein großes Spendenaufkommen für den guten Zweck erst möglich machen.

Diesen Dank griffen auch die Profiteure des Abends, vertreten durch Hans-Werner Neske, Vorsitzender des Vorstandes der Herman-van-Veen-Stiftung, und Marlene Merhar, Vorsitzende des Fördervereins krebskranke Kinder e.V. Köln, gerne auf. „Ein Dank aber gilt vor allem Karl Timmermann, der sich mit so viel Leidenschaft als toller Botschafter für die gute Sache einsetzt“, betonte Hans-Werner Neske während der Veranstaltung.

Prominente Gäste

Als Botschafter versteckte sich auch in diesem Jahr ein prominenter Gast im Weihnachtsmannkostüm. Und da brauchte der Organisator nicht lange und schon gar nicht weit suchen. Denn auch Kevelaer und seine Ortschaften können durchaus mit Künstlern und sportlichen Assen glänzen. So verbarg sich hinter der Weihnachtsmaske unser Goldmädchen im Schießen, Anna Janshen aus Wetten, die sich mit ihrer erfrischenden und herzlichen Ausstrahlung treffsicher in die Herzen der Zuschauer schoss.

Das gelang auch den weitern herausragenden Künstlern wie Thomas Wirtz, Alexandra Wessler und Andrea Hoffmann, die mit „O holy Night“ feuchte Augen und Gänsehaut produzierte.

Staunende Gesichter während der Weihnachtsgala im Bühnenhaus zauberte am vergangenen Freitag Knecht Ruprecht, der als Herr der Ringe vorerst die Verfehlungen der Besucher verbrannte, dann erfolgreich mit den Öffnungen seiner Ringe hantierte. Ob man angeknabberte Weihnachtspfunde wegzaubern kann, wusste der Organisator des Abends, Karl Timmermann, zwar nicht, zeigte dafür aber mit Top-Besetzung, darunter auch Dr. Dominik Pichler, Bürgermeister der Stadt Kevelaer, anschaulich wie man diese sportlich abtrainiert. Nachahmung nur bedingt empfohlen.

Vorgeschmack aufs Musical

Besinnlich klassisch und unter die Haut gehend: Lea Brückner an der Geige (sie ist übrigens am 25. Dezember in einer Aufzeichnung in der Helene-Fischer-Show im Fernsehen zu bewundern).

Überraschungsgast am Mikrofon war Günter Vos, Geschäftsführer der Lebenshilfe, ebenfalls oftmaliger Profiteur mancher Weihnachtsgala. Er studierte mit einer Wohngruppe der Lebenshilfe eine Performance zu „Hymn“ ein, die Vos live mit seiner Stimme begleitete.

Einen kleinen freudigen Vorgeschmack auf sein Musical „Frieden ist ein Lächeln“ bot Timmermann mit dem Titel „Zauberzeit“. Hierzu malte der Künstler Alfred Gockel ein passendes Gemälde, das für 2000 Euro von Otto Kappe ersteigert wurde.

Vor und auch nach der Pause präsentierte ein charmant und witzig aufgelegter Karl Timmermann eine bunte Mischung von hochkarätigen Künstlern. Sie alle, seien es der singende Gärtner Hans Ingenpass alias Mr. Soul, Chrisi Maas aus Weeze, Sabine Dachwitz vom Duo Phantasia, das treue Chorduett mit Igor Harz und Samira Szabowski, die beiden Flötenspielerinnen Lara und Carlotta, Marti und Max (Enkelsohn von Timmermann), die Band Universum und nicht zuletzt der Theaterchor Niederrhein mit Tom Löwenthal (dieser wurde von Timmermann als vielleicht möglicher Nachfolger einer Weihnachtshow vorgeschlagen), zauberten mit ihren Stimmen und ihren Darbietungen eine weihnachtliche Stimmung. Diese erreichte mit „Stille Nacht Heilige Nacht“ ihren absoluten Höhepunkt – dabei sangen die Zuschauer mit den Künstlern gemeinsam.

Eine ergreifende Abschiedsrede zum Schluss hielt Larry G. Rieger, Initiator von „Künstler helfen Kinder“, der gemeinsam mit seinem Partner, Peter Lindner an diesem Abend als Blumenmädchen fungierte: „Danke Kevelaer! Ohne eure Liebe und Herz könnten wir nicht helfen“, betonte der Kölner Künstler und sprach damit einem sichtlich berührten Karl Timmermann aus dem Herzen, der sich mit einer tiefen Verbeugung für die jahrelange Treue bedankte.

20 000 Euro Spenden

Die Spendensumme aus Karl Timmermanns letzter Weihnachtsgala erreicht diesmal annähernd die 20 000-Euro-Grenze. Mit dieser Summe kann vielen Kindern wieder ein Lächeln geschenkt werden. Ein herzliches Dankeschön gilt aber auch dem Weihnachtsgalaorganisator Karl Timmermann. Sein unermüdliches Engagement macht diese Hilfe möglich.