Am Wochenende kam es zu langen Wartezeiten und Verzögerungen im Betriebsablauf

Landrätin entschuldigt sich für Chaos im Impfzentrum

Seit nunmehr einem Monat wird im Impfzentrum des Kreises Kleve in Kalkar geimpft – zunächst ausschließlich die Gruppe der Über-80-Jährigen mit dem Biontech/Pfizer-Impfstoff, danach zusätzlich parallel die impfwilligen Personen aus den priorisierten Berufsgruppen mit dem Impfstoff von AstraZeneca. Bis zum vergangenen Samstag, 6. März 2021, waren die Abläufe reibungslos. Am Samstagnachmittag aber mussten die ankommenden Impfwilligen feststellen, dass die Warteschlange vor dem Eingang des Impfzentrums sehr lang war und auch im Impfzentrum alle Schritte zur Impfung mit langen Wartezeiten verbunden waren.

„Eine völlig unakzeptable Situation, auf die der Kreis Kleve bereits am Samstagabend reagiert hat, sodass die Situation am Sonntag wieder die bislang gewohnten Abläufe zeigte“, äußert sich Landrätin Silke Gorißen zu den Geschehnissen am Samstag. Gemeinsam mit Fachbereichsleiter Jürgen Baetzen war die Landrätin am Sonntag vor Ort, um sich ein Bild zu machen und um Gespräche mit den verantwortlichen Partner*innen zu führen.

Für den „erheblichen Rückstau“ vor dem Eingangsbereich gab es mehrere Gründe: Am vergangenen Samstag wurde erstmalig sowohl in einer Vormittagsschicht von 8 bis 14 Uhr als auch in der Nachmittagsschicht von 14 bis 20 Uhr geimpft, was zu einem Schichtwechsel um 14 Uhr führte. Hier habe die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) zu wenig Personal für den Check-In-Bereich eingeplant, heißt es in einer Mitteilung des Kreises. Deshalb kam es zum „Stau“ vor dem Eingangsbereich. „Da es sich im Eingangsbereich um den Check-In mit Personendaten der Impfwilligen handelt, betreut die KVNO mit eigenen Rechnern diese Counter. Deshalb konnte der Kreis Kleve hier nicht sofort ‚einspringen und übernehmen‘“, erklärt Gorißen. Zusätzlich habe es im Impfzentrum einige Situationen gegeben, bei denen Besucher*innen mit ihrem Verhalten die organisierten Prozesse unnötig verzögert hätten. Beispielsweise hatten Personen für sich Impftermine gebucht, obschon sie überhaupt nicht priorisiert waren. Im Eingangsbereich haben einige dieser Personen dann lange mit dem Personal diskutiert, was zu weiteren Verzögerungen der Abläufe führte.

Getrennte Impfstraßen für die unterschiedlichen Impfstoffe

Den Kreis Kleve erreichten am Wochenende auch mehrere Rückfragen von Besucher*innen des Impfzentrums, die sich über die Reihenfolgen der Impfungen im Impfzentrum wunderten. „Bekanntlich werden im Impfzentrum Kreis Kleve parallel Gruppen mit den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und AstraZeneca geimpft. Dies geschieht aus organisatorischen Gründen in getrennten Impfstraßen“, erläutert Fachbereichsleiter Jürgen Baetzen. Nur so könne sichergestellt werden, dass jede impfwillige Person den für sie richtigen Impfstoff erhält. Innerhalb der beiden Gruppen sei die jeweilige Impfreihenfolge gewährleistet.

Aufgrund der steigenden Besucherzahlen im Impfzentrum erhöht der Kreis Kleve in den Wartebereichen die Zahl der Mitarbeitenden. Einige Bürger*innen hatten ferner gefragt, ob Polizeikräfte im Impfzentrum in einem „hinteren Bereich“ vorgezogen würden. Dazu erklärt Jürgen Baetzen: „Das ist nicht der Fall. Polizistinnen und Polizisten buchen – wie andere priorisierte Berufsgruppen auch – ab Mittwoch, 10. März, ihre individuellen Impftermine und reihen sich bei den Wartenden ein. Es ist jedoch so, dass die Polizei das Impfzentrum seit der Inbetriebnahme regelmäßig überprüft – auch die nicht für die Öffentlichkeit zugänglichen Bereiche.“ Die Abläufe auf dem Parkplatz, vor dem Eingangsbereich und im Impfzentrum hätten bereits am Sonntag, 7. März, wieder den vereinbarten Standards entsprochen. Auch am Sonntag wurde im Zwei-Schicht-Betrieb geimpft. 

„Ich bitte alle Bürgerinnen und Bürger, die am Samstagnachmittag vor und im Impfzentrum diese unakzeptable Situation erleben mussten, um Entschuldigung und bedauere sehr, dass Sie diese belastende Erfahrung machen mussten“, sagt Silke Gorißen. „Aufgrund der geführten Gespräche mit der Kassenärztlichen Vereinigung und aufgrund der bereits am (…) Sonntag veranlassten Maßnahmen bin ich zuversichtlich, dass die Situation bei der Wiederholungsimpfung eine ganz andere sein wird.“

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Weitere 600 Impftermine für priorisierte Berufsgruppen in dieser Woche buchbar

Für die aktuelle Woche (KW10) hatte der Kreis Kleve für die Mitarbeitenden aus den priorisierten Berufsgruppen insgesamt 3.400 Termine im Impfzentrum angeboten. Diese 3.400 Impftermine mit dem AstraZeneca-Impfstoff waren innerhalb weniger Stunden „ausgebucht“. Der Kreis Kleve hat sich nun erfolgreich beim NRW-Gesundheitsministerium (MAGS) für ein zusätzliches Impfstoff-Kontingent eingesetzt. Das MAGS bestätigte dem Kreis nun 600 zusätzliche AstraZeneca-Impfdosen. Diese zusätzlichen Termine werden ab sofort über das Buchungsportal des Kreises Kleve für den Donnerstagvormittag, 11. März 2021, angeboten. Alle weiteren Informationen – wer gehört zu den priorisierten Berufsgruppen und wo können Impftermine gebucht werden – gibt es auf der Internetseite des Kreises Kleve (www.kreis-kleve.de).