KvGG-Lehrerkollegium machte Werbung an der Haustür

Früh am Morgen versammelten sich die 13 Lehrer*innen und drei Stellvertreter*innen der Schulpflegschaft vor der Eingangstür des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums. „Wir Lehrer haben schon unsere Joggingrunde hinter uns, um uns frisch und munter und für die Schule auf den Weg zu machen“, scherzte Nicole Lücke, bevor sie mit dem Kollegen Jens Auerbach in den Klassenraum hochging. „Wir bringen heute die mit dem Kollegium vorbereiteten Tüten zu unseren zukünftigen Fünftklässlern und hoffen, dass sich viele für unsere Schule entscheiden“, erklärte sie und nahm ein paar Tüten zur Hand.

Man habe sich in Corona-Zeiten halt etwas Neues einfallen lassen müssen, ergänzte ihr Kollege. „Wir haben sonst immer die schöne Tradition, dass wir das Schulleben öffnen, damit die Schüler zu uns kommen, um uns bei der Arbeit zu sehen und zu gucken, was wir nebenbei machen. Da hat uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir haben uns trotzdem fest vorgenommen, uns zu präsentieren.“

So entstand dann die Idee, „uns mit einer kleinen Tüte zu präsentieren und andere Methoden zu nutzen – ein bisschen Persönlichkeit und Ansprache, was unsere Schule so ausmacht“, meinte Lücke. Vor der Eingangstür packte Marcel Otto einige Tüten ein. „Ich bin neu hier, bin mit dem VW Passat da, damit die Arbeit auf mich abgeladen wird“, lachte er gut gelaunt und fuhr die Eltern auf seiner Liste ab. Insgesamt 110 Familien waren es, die im Vorfeld beim KvGG Interesse für den Besuch angemeldet hatten. „Wir klingeln und weisen dann freundlich auf die individuellen Beratungsgespräche hin“, traten Lücke und Auerbach dann in die Pedale. „Wir verknüpfen beides: das persönliche Gespräch und online-Angebote.“

Digitale Grußbotschaften

Die Tasche hatte einiges an Besonderem zu bieten. „Wir haben eine aktuelle Ausgabe der Zeitschrift ‚Denkpause‘, Infos zur Sprachwahl, Naturwissenschaften, Unterrichtsmaterialien, Bastelanleitungen aus dem Bereich der Religion, einen Button und einen Bleistift, Anschreiben und zur Adventszeit eine kleine Tüte mit Leckereien“, erklärte Auerbach. „Dazu kommt unsere neu kreierte Broschüre mit QR-Code, wo jeder für sich persönlich digitale Grußbotschaften abrufen kann.“ Plus den neuen KvGG-Imagefilm und einen persönlichen Brief, den die derzeitigen Schüler*innen an die zukünftigen verfasst hatten.

Mit dem Rad ging es dann zur Lortzingstraße an die Haustür von Familie van Lipzig. „Melissa, da sind Leute von der Schule“, rief ihre Mutter Monique die Treppe hinauf, nachdem sie die Tür geöffnet hatte. Beide Lehrer nutzten die Chance, die Präsente zu übergeben und auf die Beratungsmöglichkeiten hinzuweisen. Das junge Mädchen wusste das Ganze gar nicht so richtig einzuordnen. „Ich wusste von nix, nö“, sagte sie, fand die Aktion aber gut. Und ihre Mutter war begeistert: „Das finde ich schöner als diesen kompletten Online-Auftritt, weil das sowieso alles unpersönlich ist“, war sie auch über die Chance froh, dass die Kinder wenigstens die Pädagogen mal zu Gesicht bekommen.

Ähnlich sah das auch bei Familie Woizik auf der Biegstraße aus, wo die neunjährige Hanna an der Tür den Hinweisen zuhörte und das Paket entgegennahm. „Ich möchte da auch hin“, sagte sie. „Das ist gut – wegen Corona kann ich ja nicht zu ihnen kommen. Und ich bin schon neugierig auf das Paket.“