Kunstrasen, höhere Beiträge und Sportwetten
„Wir haben schon überlegt, demnächst gibt es kein Freibier mehr und nur noch eine langweilige Tagesordnung“, sagte der Vorsitzende des SV, Manfred Nilkens, angesichts der vielen wichtigen Themen der Union-Jahreshauptversammlung bei Steegmanns.
Beim Geschäftsbericht verwies er auf den personellen Wechsel in zwei Abteilungen. Großen Beifall erhielt Josef van Bebber, der nach 23 Jahren als Abteilungsleiter „Fußball“ bei den Fußball-Senioren aufhört. Van Bebber wurde von der Versammlung umgehend zum Ehrenmitglied ernannt. Seine offizielle Verabschiedung wird wohl nach dem letzten Spieltag erfolgen.
Nilkens drückte die Hoffnung aus, dass die Senioren die Kreisliga A halten können. Zudem lobte er ausdrücklich die „beachtliche“ Arbeit der Tischtennisabteilung. Auch beim Tennis gehe es stetig bergauf. Sorgenkind bleibe der Lauftreff, wo Mitglieder gesucht würden. „Es wäre schade, wenn er von der Bildfläche verschwinden würde“, appellierte Nilkens an die Mitglieder.
Das Kirmesjahr sei für Union Wetten und das ganze Dorf „etwas ganz Besonderes“ gewesen. „Das war unvergesslich“, dankte er Willy Heubens und Dieter van Besel. Der Vorsitzende wünsche dem Reiterverein, dass er „das gleiche Glück wie wir“ haben. Nach dem Kassenbericht und der Entlastung des Vorstandes wurden danach 21 Erwachsene und 15 Kinder mit dem Sportabzeichen ausgezeichnet.
Bei den Vorstandswahlen wurden Mike Lemanczyck als zweiter Vorsitzender und Andre Peters als Geschäftsführer bestätigt. Großen Beifall erhielt Kassenwart Heinz Billen, der sich nach 13 Jahren von seinem Amt zurückzog. Zu seiner Nachfolgerin wurde Anne Heilen bestimmt.
Die Versammlung verabschiedete auch eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge. Der Verein müsse Strom- und Energiekosten selbst mittragen und das Geld an die Stadt abführen. Die Mitgliedsbeiträge würden deshalb nicht ausreichen, „um das laufende Geschäft zu decken“, versicherte Nilkens. Das sei aber noch „ein niedriges Niveau.“ Schließlich seien über viele Jahre die Beiträge nicht erhöht worden. Der Vorsitzende stellte daraufhin das Kunstrasenplatz-Konzept vor. Man habe für 360.000 Euro die Asche um zwei Zentimeter abgetragen und dann den Kunstrasen darauf verlegen kann. „Ein Ascheplatz ist nicht mehr zeitgemäß“, so seine klare Aussage. Dazu habe man den alten Förderverein wieder begründet, um Sponsoren zu gewinnen. Und man sei mit der Stadt hinsichtlich der Drainagen für den Platz im Gespräch.
Breiten Raum nahm die Diskussion um eine mögliche Kooperation mit einem Internet- und Glücksspielanbieter ein. Deren Vertreter Ingo Pauling stellte zusammen mit einem Kollegen ausführlich die Idee einer Zusammenarbeit vor. Demnach will der Anbieter mit Videoclips im Internet sowohl seine Bekanntheit wie die des Vereins über diesen Weg steigern, aufgehängt am Namen „Wetten“. Pauling lockte mit einem Training mit ihrem Botschafter Ansgar Brinkmann und äußerte auch den Gedanken, über die Kooperation auch einen Teil des Kunstrasens mit zu „kaufen“.
In der anschließenden Diskussion war aber deutliche Skepsis zu erkennen. Neben dem Mangel an der Seriosität ging es vor allem um die Tatsache, dass Kinder und Jugendliche nicht mit Bannerwerbung konfrontiert werden sollen.
Am deutlichsten formulierte die Kritik die Wettener Ortsvorsteherin. Beate Claßen wies auf die ungeklärte Rechtslage mit dem Glücksspielstaatsvertrag hin. Den vorgelegten Vertrag des Anbieters könne die Union so nicht unterschreiben, „sonst ist der Verein im rechtsfreien Raum.“
Die Jubilare
Für 25-jährige Zugehörigkeit wurden Jurgen Ingenpaß, Birgit Waerder, Tobias Steegann, Christopher Stapelmann und Stephan Maas, für 40 Jahre Helmut Kruß, Stefan Claßen, Frank Tunnissen, Heinz Sensen, Simone Maasen, Gerhard Schatten und Heike Ingenhaag ausgezeichnet. Seit 70 Jahren sind Albert Kroll und Hans Langenberg im Verein.