Die Kapelle auf dem Kreisverkehr bleibt

Kunst – oder das Auge des Betrachters

Die Kapelle auf dem Kreisverkehr an der Hüls sorgt(e) für gespaltene Meinungen… Foto: Lei.La

Nein, das ist Kunst und das kann noch nicht weg. So lautet auch nach über einem Jahr die korrekte Antwort auf die Nachfrage nach den Kunstwerken, die im Rahmen des LEADER / Lei.La-Projektes „fahrART“ in Wetten, Twisteden und Kevelaer aufgestellt wurden.

Während die kleine rosa Wolke in Twisteden (David Rauer, „Wolke 7“) mehrheitlich für Schmunzeln sorgte, die ,verklebte‘ Maria von Wetten (Vera Lossau, „(Tell me) love isn‘t true“) die Augenbrauen hochziehen ließ und die Installation aus Baustellenmaterial (Kai Richter, „Bats in the belfry“) im Südpark am Ende fast von Arbeitern der benachbarten Baustelle eingesammelt worden wäre, sorgt die „Baustelle Kapelle KVP“ von Clemens Botho Goldbach im Kreisverkehr auf der Hüls für Aufsehen.

Mit der Wallfahrtsleitung war das als Kritik an der katholischen Kirche und derem „müden Erneuerungswillen“ gedachte Kunstwerk im Vorfeld abgesprochen worden. Doch Kunst liegt ja manchmal bekanntlich im Auge des Betrachters. Und da wird sie auch schon mal zum Dorn. Sei es nun aus mangelndem Verständnis für die Kritik an der Katholischen Kirche oder aus dem Wunsch nach einer Frühlingsbepflanzung mit fröhlichen Stiefmütterchen in blau-gelb heraus – so richtig anfreunden konnte sich bis auf Kunstbeflissene in Kevelaer keine*r mit der Skulptur, in der der international renommierte Künstler eine Mikroarchitektur der Gnadenkapelle in Schalbrettern nachzeichnet.

Während in Kevelaer zumindest mit der Aufstellung der Werke alles glatt ging, gab es andernorts Probleme, so dass das Gesamtprojekt noch nicht fertiggestellt werden konnte, erklärt man bei LEADER / Lei.La. Doch sei man guter Dinge, die als Fahrradroute geplante „fahrART“ im Mai oder Juni offiziell eröffnen und dann auch mit Erklärungen und Hinweisschildern mehr Verständnis für die Kunstwerke wecken zu können.