Kunst, Kultur und Kreativität

„Die Bürger einbeziehen“, lautete der Ansatz der künstlerischen Leiterin des Madonnari-Festivals, Frederike Wouters. Zusammen mit Anne von Rennings konnte sie im Forum der Öffentlichen Begegnungsstätte mehr als ein Dutzend Künstler, Unternehmer, Politiker, das Stadtmarketing als Mitveranstalter und weitere Interessierte begrüßen.
Beide erläuterten zunächst mal die Grundlagen des neu gegründeten Vereins „wirKsam“. Er soll dazu dienen, neben den Aktivitäten im KuK-Atelier und Veranstaltungen wie Madonnari-Festival und „Landpartie“ noch weitere Projekte anzuschieben und ein Künstler-Netzwerk zu entwickeln.
Im Gespräch sind unter anderem auch eine Online-Plattform, „um Kevelaer vielfältig und offen“ zu gestalten. „Kunst, Kultur und Kreativität zu fördern“, nannte das Anne van Rennings. „Wir wollen auch für Künstler in die Bresche springen, die von der Kunst leben müssen, damit das ernst genommen wird.“
Anschließend zeigte die Initiatorin des „Madonnari“-Festivals ein Kurzvideo, in dem nochmal die Atmosphäre ders ersten Madonnari-Festivals in stimmungsvollen Bildern wiedergegeben wurde.
Danach gab es ein 20-minütiges „Brainstorming“. Die Besucher konnten auf großem Papppapier ihre Vorschläge und Ideen zu Themen wie „Kulinarisches“, „Einzelhandel“ oder „Was für Kinder“ aufschreiben. Gottfried Mölders fand die Idee eines „Polychromeurs“ gut, der wie auf dem Krippenmarkt aktiv am Forum seine Skulpturkunst gestalten könnte. Marienveilchen oder Rosen verteilen, kleinformatige Bilder fertigen war die Idee einer Unternehmerin. Auch Vorschläge wie eine begleitende internationale Küche oder Folklore im Petrus-Canisius-Haus wurden festgehalten.
Einige Bürger äußerten sich auf der „Sonstiges“-Fläche zu dem aktuellen gesellschaftlich-atmosphärischen Rahmen für das Festival. „Es gibt so eine Untergrundstimmung in der Stadt, die nicht so fassbar ist“, meinte Ingrid Jörgens, die mit weiteren Personen einen Appell mit der Überschrift „Wir Kevelaerer stehen auf. Für die Würde des Menschen, gegen Ausgrenzung und Diskriminierung“ unterzeichnet hat.
Sie bezog sich unter anderem auf eine nationalsozialistische Aufschrift, die sie in der Nähe von ALDI ausgemacht hat. Man habe diesen Rahmen gewählt, um sich anzudocken, ergänzte die stellvertretende Bürgermeisterin Brigitte Middelhoff, „um Kevelaerer zu finden, die das Grundgesetz verteidigen. Wir hatten Anlässe, die rechtspopulistisch ausgerichtet waren.“ Was sie meinte, kommt in dem Aufruf zum Ausdruck, in dem es unter anderem heißt: „Wir wollen nicht, dass bei Reden auf der Jahreshauptversammlung der geselligen Vereine gegen Hilfebedürftige, Ausländer, Flüchtlinge und sich positionierende Menschen schlechte Stimmung gemacht wird.“
Am Ende stellten Wouters und van Rennings nochmal die Ideen-Vorschläge zum Madonnari-Festival ausführlich vor. Zur Sprache kamen da auch noch verlängerte Öffnungszeiten der Geschäfte oder die Frage, wer das Festival vielleicht finanziell unterstützen könnte? Beide Frauen zeigten sich mit den Anregungen zufrieden: „Wir hatten eine bunte Mischung und Ideen. Darauf können wir aufbauen.“