Der Busman

Kunst kommt von Können – glaub(t)e ich!

Ein überdimensionales, halb verrostetes Bügeleisen vor dem Feuerwehrgebäude Wember Straße – Sie erinnern sich, liebe Leser*innen? Ein blau angemaltes Eisenkreuz namens „Doppel-X“ war dereinst am Luxemburger Platz aufgestellt. Sie können es heute noch an der Kreuzung B 9 / Rheinstraße betrachten. Ein Kasten, „Glaskubus“, angefüllt mit leeren Flaschen, stand dereinst vor dem alten Rathaus. Eine symbolträchtige Anspielung? Oder einfach „nur Kunst“? All diese Dinge wurden den interessierten Betrachter*innen unter dem Namen „Sculptura I bis VII “ in den fünf/sechs Jahren ab 2010 serviert.

Hat es sich gelohnt? Ist Kevelaer dadurch reicher = bereichert worden? Die Ausgabenseite spricht zunächst eine andere Sprache: Zig-Tausende Euros sind geflossen, größtenteils aus dem Stadtsäckel. Die Haben-Seite spricht von vielen Besucher*innen, die in unsere Stadt kamen, sich diese Kunstwerke anschauten und in den Cafés und damit im Gewerbesteuersäckel ihr Geld ließen. Und wo ich gerade von Geld spreche: Die Betonverschalung samt „Gnadenkapelle“ auf dem Kreisverkehr Twistedener Straße hat mal eben 10.000 Euro gekostet! 

Es gibt bei der Betrachtung und Wertung von Kunst zwei Gruppen von Menschen: Die einen stimmen echter Kunst, gepaart mit echtem Können bedingungslos zu, die anderen beten fast alles an, was einfach als Kunst bezeichnet wird. 

Ich bekenne mich zur ersten Gruppe, wenn ich auch mit Picasso und Beuys nicht viel anfangen konnte, auch nicht mit obigen Kunstwerken. Aber das Beton-Verschalungsmachwerk, für mich eine (hoffentlich ungewollte) Verhohnepipelung unserer Gnadenkapelle, als „Highlight“ zu bezeichnen, nehme ich ohne Protest nicht hin!

Und Mechel meint lapidar: „Dat Insektenhotel dornäwe däj mej bäter gefalle…!“

Euer Hendrick