Milena Rossa und Marcin Stokowski wollen Lebensmittel, die nicht der Norm entsprechen, unter die Leute bringen

Krumme Geschäfte am Niederrhein

Milena Rossa und Marcin Stokowski haben die Firma „Das krumme Geschäft“ gegründet. Fotos: privat

Zu retten gibt es auf dieser Welt zweifelsohne vieles. Mal sind es leichtere, mal schwierigere Unterfangen. Und dass niemand im Einzelnen sämtliche Missstände ausräumen kann, liegt auch auf der Hand. Dass aber jede/r einen kleinen Teil dazu beitragen kann, etwas zu verbessern, beweisen jetzt Milena Rossa und Marcin Stokowski. Das Winnekendonker Paar möchte mit seiner Geschäftsidee Obst und Gemüse vor der Vernichtung retten. Mit „Das krumme Geschäft“ haben die beiden ihr eigenes Unternehmen gegründet. Dabei können Kund*innen in Form unterschiedlicher Boxen Lebensmittel erwerben, die aufgrund nicht erfüllter Standards nicht im Supermarkt landen.

Rund 1,4 Mio. Tonnen Lebensmittel werden nach Berichten der Verbraucherzentrale NRW jedes Jahr in der deutschen Landwirtschaft zu Abfällen. Dabei seien mehr als 85 Prozent vermeidbar. So seien es zum Beispiel bei den Kartoffeln bezogen auf die Erntemengen rund 25 Prozent, die verloren gehen, bei Möhren immerhin noch 21, berichtet die Verbraucherzentrale bezugnehmend auf eine Studie des Landesumweltamtes NRW. Einer der Gründe: die geernteten Lebensmittel entsprechen nicht den Qualitätsanforderungen. Das mag wenig verwunderlich erscheinen, stellt man doch zum Beispiel fest, dass die Durchführungsverordnung (EU) zur Vermarktungsnorm für Äpfel inklusive aller Anlagen immerhin stolze 23 Seiten beträgt.

Nachdem sich das Winnekendonker Paar einige dieser Vermarktungsnormen zu Gemüte geführt hatte und schließlich in einer TV-Sendung auf ein ähnliches Geschäftsmodell stieß, stand die Entscheidung fest: eine Art „Lebensmittelrettung“ soll es nun auch am …