Hansgerd Kronenberg, Mechel, den hat doch jeder im Dorf und in unserer Stadt gekannt. Was das für ein feiner Mensch war, kannst du jetzt in vielen Nachrufen lesen, in denen er zu Recht gewürdigt wird.
Immer wieder, wenn ich in Winnekendonk am Pastorat vorbeigehe, kommt mir bei dem Namen Kronenberg aber ein anderer Mensch in den Sinn, dessen Lebensweg ganz anders verlief.
Lange, bevor der legendäre Pastor Kalscheur dort residierte, war das Pastorat nämlich Schauplatz eines Überfalls, den Theodor Bergmann in seinem Bändchen „Maisüches on Heijblumme“ anschaulich beschrieben hat.
Täter war der Räuberhauptmann Kronenberg, den es wirklich so um das Jahr 1800 gegeben hat. Der Hergang des Überfalls aufs Pastorat soll sich so ähnlich zugetragen haben, wie es der Heimatdichter erzählt.
Er schildert den Pastor als ein verschrecktes Männchen, den Hauptmann als drahtige Gestalt.
Wie kommt es nun, dass der eine Kronenberg mit Ehren überhäuft wird und der andere für den Rest seines Lebens im Kerker landet?
Vielleicht hilft uns da das Gespräch zwischen Pastor und Räuberhauptmann weiter, das ich in Auszügen auf Hochdeutsch wiedergebe.
Pastor: „Was hast du alles mitgenommen?“


