Der Kreis Kleve startet ein Modellprojekt zur Überwachung der Geschwindigkeit im Straßenverkehr.
Zum 1. April 2024 beginnt die halbjährige Testphase eines so genannten „Enforcement Trailers“. Gemeint ist eine „semistationäre“ Messanlage in einem Anhänger, der an einer der Unfallhäufungsstellen im Kreisgebiet vorübergehend stehenbleiben wird.
Der Anhänger, ausgestattet mit modernster laserbasierter Messtechnik, lässt sich bewegen und flexibel am Straßenrand aufstellen. Bei Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit wird ein Foto erstellt und per Datenfernübertragung an den Kreis Kleve übermittelt.
Weiteres Puzzlestück
„Der Trailer verbindet die räumliche Flexibilität der mobilen Messung mit den Vorteilen einer stationären Anlage. So ist es möglich, zielgerichtet an einem Standort mehrere Tage am Stück rund um die Uhr die Geschwindigkeit messen zu können“, sagt Landrat Christoph Gerwers. „Die Anlage ist ein weiteres Puzzlestück, mit dem wir die Verkehrssicherheit im Kreisgebiet erhöhen möchten. Die hohe Zahl der schweren und tödlichen Unfälle nehmen wir nicht tatenlos hin.“
Halbjährige Testphase
Der Kreis Kleve testet zunächst ein halbes Jahr lang diese Messmethode mit einem Mietgerät. Im Anschluss werden die Erfahrungen ausgewertet und überlegt, ob eine eigene Anschaffung sinnvoll ist. Die Kosten für einen neuen Anhänger liegen bei über 200.000 Euro.
Vorderer Platz
In der NRW-Unfallstatistik belegt der Kreis Kleve seit Jahren einen der vorderen Plätze – nicht zuletzt bei den schweren Unfällen mit Todesopfern. Zu schnelles Fahren gehört dabei zu den Hauptursachen für schwere Unfallfolgen.
Die Kreisverwaltung Kleve führt daher Geschwindigkeitskontrollen an so genannten „Gefahrenstellen“ durch. Nach intensivem Austausch mit der Kreispolizeibehörde Kleve setzt der Kreis Kleve die semistationäre Anlage anhand eines Einsatzplanes kreisweit ein.
Bei den „Gefahrenstellen“ handelt es sich insbesondere um Stellen mit bereits bestehender Unfallhäufung oder um Stellen, an denen aus anderen Gründen eine erhöhte Unfallgefahr angenommen werden muss. Die Veröffentlichung der Standorte erfolgt wie bei den mobilen Messstellen als Wochenübersicht und ist einsehbar unter www.kreis-kleve.de (Suchbegriff „Geschwindigkeitsüberwachung“).
201 Gefahrenstellen
Zur Zeit stehen 201 Gefahrenstellen auf der Liste des Kreis Kleves. Diese ist jedoch nicht starr und kann jederzeit den Verkehrsbedingungen angepasst werden.
Zwölf der Gefahrenstellen befinden sich dabei im Kevelaerer Stadtgebiet und den Ortschaften Kervenheim, Twisteden und Winnekendonk. In der nun laufenden Woche soll laut Auskunft aber noch keine Messung an diesen Standorten statt finden.
Gefahrenstellen Kevelaer
Kervenheim: L464 – Winnekendonker Straße; L464 – Schloss-Wissener Straße
Kevelaer: B9/L486 – Gelder Dyck; L361 – Weller Landstraße; Am Bahnhof; Wember Straße
Twisteden: Dorfstraße
Winnekendonk: L362 – Alter Steeg; L491 – Kevelaerer Straße; zwei Stellen auf der L362 – Sonsbecker Straße; Hoher Weg