Spatenstich am „Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Riswick“ in Kleve: Der Kreis Kleve realisiert dort einen Neubau für den Nebenstandort des Berufskollegs Kleve in Trägerschaft des Kreises. Seit dem Jahr 2005 besteht dort die Lernort-Kooperation zwischen der Abteilung Agrarwirtschaft des Berufskollegs Kleve und der Landwirtschaftskammer NRW. In und um die Gebäude am Elsenpaß 5 werden die Berufsschulklassen unterschiedlicher Agrar-Ausbildungsberufe unterrichtet. Momentan stößt die Schule allerdings an ihre Grenzen. „Auf der einen Seite haben wir zu wenig Platz für die stetig wachsenden Schülerzahlen. Auf der anderen Seite entsprechen die aktuellen Räume weder den funktionellen noch den optischen und atmosphärischen Voraussetzungen, die wir an unsere modernen Lernorte stellen“, sagt Landrat Christoph Gerwers.
Derzeit sind vier Klassenräume vorhanden, die vor Jahren in vorhandenen Ausstellungsräumen sowie in einer ehemaligen umgebauten Maschinenhalle eingerichtet wurden. Unzureichende Lagerungsmöglichkeiten erschweren den Schulalltag. Lehrerzimmer, Besprechungsräume und Sozialräume gibt es derzeit nicht. Die digitale Ausstattung ist „provisorisch“. Die Kreis Kleve Bauverwaltungs-GmbH (KKB) realisiert ab sofort im Auftrag des Kreises Kleve und in enger Abstimmung mit dem Berufskolleg Kleve und der Landwirtschaftskammer NRW den Neubau des Schul- und Verwaltungsgebäudes mit acht Klassenräumen, einem Lernzentrum, einem Schulbüro sowie einem Lehrerzimmer mit diversen Nebenräumen. Ein offenes Foyer, in dem kleinere Veranstaltungen stattfinden können, ist ebenfalls vorgesehen. Der Neubau kombiniert Holz- und Betonelemente in der Fassade. Durch naturnahe Farben wird sich das Gebäude in die Landschaft einfügen. Unter anderem Photovoltaik und ein Gründach sorgen für eine moderne Energieeffizienz. Große Fensterfronten schaffen eine helle Atmosphäre. Die Bauarbeiten sollen Ende 2026 abgeschlossen sein. Die veranschlagten Baukosten betragen rund 4,145 Millionen Euro.
Die Schulleitung des Berufskolleg Kleve begrüßt, dass der Nebenstandort „Haus Riswick“ gestärkt wird. „Ich freue mich sehr, dass die Auszubildenden sowie meine Kolleginnen und Kollegen nun auch moderne Unterrichts- und Aufenthaltsmöglichkeiten erhalten, und wir so die tolle Lernort-Kooperation mit der Landwirtschaftskammer NRW für die Zukunft sicherstellen können“, sagt Schulleiterin Annette Vogt.
Der Neubau stärkt die Synergieeffekte für den Unterricht und das Prüfungswesen in einem Berufsfeld, das sich allein schon durch den technischen Fortschritt stetig weiterentwickelt. In Zeiten des Fachkräftemangels lege der Kreis Kleve damit ein gutes Fundament, um auch in Zukunft gut ausgebildete Nachwuchskräfte für die Landwirtschaft zu gewinnen, betont Dr. Franz-Josef Stork, Leiter des Versuchs- und Bildungszentrums Landwirtschaft Haus Riswick: „Die Modernisierung stärkt die Ausbildung der jungen Menschen in den ‘grünen Berufen‘ und trägt dazu bei, sie bestens auf die Anforderungen der zukünftigen Landwirtschaft vorzubereiten.“
Aktuell werden rund 350 Berufsschülerinnen und Berufsschüler der Berufe „Landwirtin / Landwirt“, „Landwirtschaftsfachwerkerin / Landwirtschafts-fachwerker“ und „Fachkraft Agrarservice“ ausgebildet – Tendenz steigend.



