Kräuterweihe und Liederabend

Mit rund 120 Besuchern aus allen Kevelaerer Gemeinden war die Hubertuskapelle bei der Kräuterweihe am Samstagabend übervoll – und so wurden noch Bänke vor den Eingang gestellt. Der Arbeitskreis Heimatfreunde Keylaer (Reinhard Peters, Willi van Lick, Theo Achten, Michael Tenhagen, Hans-Gerd op de Hipt und Jürgen Adamaschek) hatte eingeladen, um im Rahmen des jährlichen Liederabends Gemeinschaft zu pflegen.
Im nächsten Jahr feiert Keylaer 875 Jahre Dorfgeschichte und Reinhard Peters wies bei der Begrüßung darauf hin, dass der Liederabend ein Überbleibsel und so bereits ein wenig Tradition des letzten Festjahres vor 24 Jahren ist.
Auch Kaplan Christoph Schwerhoff hatte in der vorangestellten Messe mit Kräuterweihe auf die gepflegten Traditionen aufmerksam gemacht, die charakteristisch für Keylaer seien. „So, wie in der Kräuterweihe, wird hier in Keylaer das Leben gefeiert, das wir genießen dürfen. Unter dem Wort dessen, der dieses Leben geschaffen hat, können wir teilnehmen an dem wahren Leben.“ Mit Verweis auf das Johannesevangelium zeigte Schwerhoff auf, dass Jesus das Brot des Lebens sei, welches nicht nur satt mache, sondern das das Leben lebenswert mache. „Nur wenn wir das Leben genießen können, dann können wir auch anderen gönnen zu genießen. Die Heimatfreunde Keylaer geben die Freude am Leben anderen weiter, weil sie dem dankbar sind, der dieses Leben schenkt.“
Bei Reibekuchen, Würstchen und Getränken wurde dann gemeinschaftlich in den Abend gefeiert. Theo Janßen, Tütten Thei junior, begleitete die Anwesenden wie jedes Jahr mit seinem Akkordeon und war deshalb extra angereist. „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“, „Lustig ist das Zigeunerleben“, „Wenn wir erklimmen“, „Jetzt kommen die lustigen Tage“, „Die Gedanken sind frei“ oder „Hoch auf dem gelben Wagen“ und andere „Mundorgellieder“ wurden geschmettert und erinnerten an Lagerfeuerromantik der Sechziger-Jahre. Aber auch Heimatlieder wurden gesungen. „Kävelse Moppe“ von Jupp Tenhaef, „Keylaer“ von Heinrich Tenhagen (dessen Sohn Michael mit im Arbeitskreis ist und auf dessen Grundstück der Liederabend stattfand) und letztlich das Heimatlied von Theodor Bergmann.
Ein weiteres musikalisches Erlebnis boten die Vorträge der Blashorngruppe „Hegering Kevelaer-Weeze“. Mit ihren zehn Mitgliedern boten sie den begeisterten Gästen einen Leckerbissen für die Ohren.
Was auffiel, waren die zahlreichen jüngeren Besucher, unter ihnen auch ein neun Jahre alter Junge. „Am Brunnen vor dem Tore“ sang dieser textsicher und mit kräftiger Stimme mit. „Das haben wir in der Hubertus-Grundschule gelernt“, erklärte er. So wird Tradition weitergegeben.