„Kommt, wir schicken gute Laune!“

Seit 1983 schon gibt es das Mülheimer Figurentheater „Wodo Puppenspiel“, seit 2006 ist es regelmäßig im Kevelaerer Museum zu sehen. Nun sorgten Dorothee Wellfonder und Wolfgang Kaup als „Wodo Puppenspiel“ wieder einmal für ein volles Haus. Sie zeigten „Lauras Stern“. Die Vorstellung war ausverkauft und gerade die jungen Zuhörer kamen voll auf ihre Kosten.

Die Grundlage des Puppenspiels bildete das 1996 erschienene Buch von Klaus Baumgart und erzählt die Geschichte der siebenjährigen Laura, die einen Stern findet, der vom Himmel gefallen war. Mit einem Arztkoffer kümmert sie sich liebevoll um ihren Stern, erkennt aber, dass er nur richtig leuchten kann, wenn er am Himmel ist.

Über 2,2 Millionen Mal wurde dieses Bilderbuch verkauft, in 26 Sprachen übersetzt und hat unzählige Kinder schon begeistert und fasziniert. Das Buch wurde bereits mehrfach verfilmt. Das „Wodo Puppenspiel“ ist das einzige Theater, das dieses Stück mit Genehmigung des Verlags aufführen darf.

Mit einfachen Mitteln, aber mit viel Unterstützung durch ihre jungen Zuschauer führten beide Puppenspieler die Geschichte sehr gekonnt auf. Mit ihrem Cello lud Dorothe Wellfonder die Kinder zu einem Gute-Nacht-Lied ein, da Laura wieder einmal nicht gut einschlafen konnte. Als auf der Bühne ein kleiner Stern erst wackelte, dann zu Boden plumpste, waren alle Kinder zur Mithilfe eingeladen. „Atmet so, wie der Stern atmen soll, damit ich ihn untersuchen kann“, meinte sie, während sie mit Laura und einem Stethoskop den verletzten Stern untersuchte. Nach der Verarztung ging es für Laura erst mal ins Bett, denn, so Dorothee: „Wenn wir jetzt nicht ins Bett gehen, sind Mama und Papa wieder so schwierig!“

Am nächsten Morgen war die große Frage von Laura: „Stern, wo bist Du?“ „Der ist bestimmt weg- geflogen“, meinte ein Kind, oder „Er ist draußen und spielt Verstecken!“ Gemeinsam mit ihrem kleinen Bruder Thommy, gespielt von Wolfgang Kaup, machte sich Laura auf die Suche und malte auch ein Bild von ihrem Stern mit Pflaster. Als der Stern vorerst verschwunden blieb und Laura traurig war, lud Wolfgang Kaup die Kinder ein: „Habt ihr vielleicht gute Laune mitgebracht? Kommt, wir schicken gute Laune über unsere Arme zu Laura!“ Das ließen sich die Kinder nicht zwei- mal sagen und sprangen und sangen zu einem fröhlichen Lied und versuchten, ihren Teil dazu beizutragen, Laura aufzumuntern. Thommy brachte noch Lauras Lieblingskuchen und spielte mit ihr Verstecken in einer Höhle.

Endlich wurde der Stern unter dem Bett gefunden. In einem Körbchen wurde der Stern schließlich mit einem Luftballon zum Himmel geschickt, aber erst nachdem die Kinder mit eifrigem Klatschen und Rufen in drei Stufen die Rakete starten ließen. „Laura hat nun einen Stern, der ihr immer zusieht. Guckt auch ihr heute Abend nach oben! Vielleicht habt ihr auch einen Stern, der euch zusieht und der für euch leuchtet“, so die Puppenspieler, die beide auch staatlich anerkannte Diplom-Sozialpädagogen sind. Am Ende sangen alle Kinder noch: „Leuchte, lieber Stern, Laura hat dich gern, sie möchte dich bald wiedersehn, versteck dich nicht, sie hat dich gern, leuchte, lieber Stern.“

Fortsetzung folgt

Lauras Stern ist eines von insgesamt 60 Theaterstücken, die das „Wodo Puppenspiel“ schon geschrieben haben. 17 Stücke davon werden noch regelmäßig aufgeführt. Besonders Lauras Stern ist bei den Kindern sehr beliebt. Auch die sechsjährige Nahla, die mit ihrer Schwester Lana (2) die Vorstellung besuchte, kannte die Geschichte schon aus dem Buch und vom Fernsehen. „Es war total lustig!“, meinte sie nach der Vorstellung. Auf kleinen Stühlen und auf dem Teppich direkt vor der Bühne konnte sie mit vielen anderen Kindern alles hautnah miterleben. Die beiden Schwestern sind nicht nur Fan der Geschichte, sondern auch vom Museum, das sie nach der Vorstellung noch lange und ausführlich erkundeten und in der dortigen Schule mit Oma und Opa Lehrerin spielten.

Am 8. Dezember gibt es die Fortsetzung: Dann führen die beiden Puppenspieler „Conni kommt weihnachtlich“ auf.