Im September beginnt die Bühnensaison für die städtische Theaterreihe und das Puppenspiel

Komik und Spannung ohne Einschränkung

Die Schauspieler Guido Thurk und Mario Thomanek bereichern die Theaterreihe 2022/2023 mit dem Stück „25 km/h“ am 27. September 2022. Foto: Volker Beushausen

Die neue Kultursaison steht quasi „vor der Tür“, auch wenn sie erst im September startet. Bereits jetzt können Kultur-Interessierte ihr Abonnement für die Theaterreihe und die Reihe „Puppenspiel 18+“ vormerken lassen. 

Das Kultur-Team des Kevelaer Marketing ist guten Mutes, dass die Spielzeit ohne Corona-Einschränkungen aufgeführt werden kann und lädt das Publikum ein, die kommende Saison mit spannenden und komischen Stücken zu genießen. In der neuen Theatersaison gibt’s viel zu Lachen und einiges zum Gruseln. 

25 km/h

Den Auftakt der neuen Saison 2022/2023 macht am 27. September 2022 die Komödie „25 km/h“, die einen lustigen „Roadtrip“ zweier ungleicher Brüder begleitet: ein komödiantisches Theaterstück von Christian Scholze nach einem Drehbuch von Oliver Ziegenbalg und eine Produktion des Westfälischen Landestheaters Castrop-Rauxel. Die Brüder Christian und Georg treffen sich in dem Stück zum ersten Mal seit Jahrzehnten auf der Beerdigung ihres Vaters wieder. Während Georg als Tischler im Heimatstädtchen geblieben ist und den Vater bis zu dessen Tod gepflegt hat, hat Christian als Geschäftsmann eine erfolgreiche Karriere gemacht. Die ausgeprägten Animositäten werden am Abend im gemeinsamen Elternhaus mit Hilfe großer Mengen Alkohols einigermaßen erfolgreich verdrängt. Zumindest so weit, dass die beiden beschließen, die gemeinsame Moped-Tour durch Deutschland zu machen, die sie mit 16 verabredet hatten. Und zwar sofort und mit allen einst vereinbarten Sonderaufgaben… In ihren Beerdigungsanzügen und alles andere als nüchtern machen sie sich noch in der Nacht auf den Weg. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 25 km/h. Es wird der Trip ihres Lebens.

Schindlers Liste

Im Stück „Schindlers Liste“, am 26. Oktober 2022, wird das Schicksal einiger, durch Oskar Schindler geretteter, Juden thematisiert. Oskar Schindlers unglaubliche Geschichte auf einer Theaterbühne lädt zum Staunen darüber ein, wie es dem deutschen Unternehmer 1945 gelungen ist, mehr als 1.000 Juden vor den NS-Vernichtungslagern zu bewahren. „Schindlers Liste“ umfasst die Namen von 800 Männern und 300 Frauen, die der Unternehmer allesamt mit seinem Vermögen als Arbeitskräfte kaufte und sie somit vor der Deportation bewahren konnte. Das Theaterstück ist „eine wahre Geschichte für die Bühne“, dramatisiert von Florian Battermannn, und beginnt auf einem Dachboden im niedersächsischen Hildesheim im Jahr 1997: Die Kinder des verstorbenen Ehepaares Staehr lösen den Hausstand ihrer Eltern auf. Noch ahnen sie nicht, dass sie einen Koffer von Oskar Schindler finden werden, in dem zig Original-Listen, Fotos und Briefe lagern. Eine Reise in die Vergangenheit beginnt …

Liebes Kind

Am 22. November 2022 sollten sich die Besucherinnen und Besucher durch den Titel „Liebes Kind“ nicht täuschen lassen. Hier ist gruseln vorprogrammiert. Der Krimi nach Romy Hausmann ist ebenfalls eine Produktion des Westfälischen Landestheaters Castrop-Rauxel. Eine fensterlose, abgelegene Hütte im Wald; Lenas Leben und das ihrer zwei Kinder folgt strengen Regeln: Mahlzeiten, Toilettengänge, Lernzeiten werden minutiös eingehalten. Der Vater versorgt seine Familie mit Nahrung, er beschützt sie vor den Gefahren der Welt da draußen, er kümmert sich darum, dass seine Kinder eine Mutter haben – koste es, was es wolle. Jahrelang! Seine Vorgaben sind brutal und gnadenlos. Doch eines Tages gelingt ihnen die Flucht. Und nun geht der Albtraum richtig los. Mit „Liebes Kind“ hat die junge deutsche Schriftstellerin Romy Hausmann direkt mit ihrem ersten Roman einen aufsehenerregenden internationalen Bestseller geschrieben. In ihrem emotional schockierenden und zugleich tief berührenden Thriller entrollt sie Stück für Stück ein Panorama des Grauens.

Das Pubertier

Die Komödie „Das Pubertier“ am 11. Januar 2023, nach dem Bestseller von Jan Weiler, strapaziert die Lachmuskeln. Das Westfälische Landestheater Castrop-Rauxel zeigt die Mutation der süßen, niedlichen Kinder zu muffeligen, maulfaulen und hysterischen „Pubertieren“. Aus rosigen Kindergesichtern werden Pickelplantagen. Nasen, Beine und Hinterteile wachsen in beängstigendem Tempo, Stimmen klingen wie verstimmte Dudelsäcke. Und Kommunikation wird ohnehin unmöglich, wenn das Hirn wegen Umbaus vorübergehend geschlossen ist. Sie wachsen wie Bambus und tragen Frisuren, die uns dringend etwas sagen wollen. Nur was? Und doch ist da ein guter Kern. Irgendwo im Pubertier schlummert ein erwachsenes Wesen voll Vernunft und Güte. Man muss nur Geduld haben, bis es sich durch Berge von Klamotten und leeren Puddingbechern ans Tageslicht gewühlt hat…

Der Mönch mit der Klatsche

Auch sehr lustig ist die darauffolgende Krimi-Komödie „Der Mönch mit der Klatsche“, sehr frei nach Edgar Wallace, der die Wallfahrtsstadt am 1. März 2023 besucht. In der Produktion des Tourneetheaters Thespiskarren spielen Michaela Schaffrath und Stefan Keim die Regieassistentin und den Regieassistenten einer Krimicompany. Die Schauspielenden stehen allerdings im Bus auf einer gesperrten Autobahn. Es ist die 856. Vorstellung des Schockers „Der Mönch mit der Klatsche“. Nur Assistentin und Assistent sind im eigenen Auto vorausgefahren. Nun stehen sie vor dem Publikum. Sie sind in Geldnot und brauchen dringend die Abendgage. Sie können die Texte, sie haben sie 855 Mal gehört. Also entschließen sie sich, alle Rollen selbst zu spielen. Mit ein paar Kostümteilen und Requisiten, mit Musikeinspielungen und den paar Effekten, die sie dabei haben. In wilder Improvisation springen sie von Rolle zu Rolle und zaubern eine abgedrehte, komödiantische Krimishow auf die Bühne, die immer wieder zu scheitern droht. Aber mit waghalsigen Wendungen schaffen die beiden das Unmögliche. Der Mönch mit der Klatsche ist eine liebevolle Erinnerung an die gruselig-charmanten Filme aus den sechziger Jahren. Und zugleich eine rasante Komödie von heute, mit zwei Darstellenden, die um ihr Überleben spielen.

Der Gott des Gemetzels

Weiter geht es am 28. März 2023 mit der Adaption des Erfolgsfilms „Der Gott des Gemetzels“, einer Produktion der Burghofbühne Dinslaken nach der Komödie von Yasimna Reza, bei der sich zwei Paare über das Verhalten ihrer Sprösslinge streiten. Man trifft sich, um über eine Handgreiflichkeit zwischen den Kindern der Familien zu sprechen. Das Gespräch verläuft zunächst moderat, die Reilles räumen die Schuld ihres Sohnes ein, die Houillés signalisieren Bereitschaft an einer friedlichen Bereinigung des Vorfalls. Doch schon bald beginnen die höflichen Umgangsformen zu bröckeln und das Ringen der beiden Ehepaare um Selbstbeherrschung und Affektkontrolle wird zunehmend spürbar. Eine Dynamik wird in Gang gesetzt, in deren Folge alle Hemmungen fallen und sich die Figuren in stetig wechselnden Koalitionen gegenseitig attackieren und entlarven. Am Ende kämpft jeder gegen jeden und es siegt der „Gott des Gemetzels“.

Präsidenten-Suite

Zum Abschluss der Theatersaison, am 27. April 2023, hat das Publikum in der „Präsidenten-Suite“ eingecheckt um den Versuch der Vertuschung einer sexuellen Belästigung zu beobachten. Die Produktion des Tourneetheaters Thespiskarren, in dem unter anderem Andreas Hoppe, Mona Seefried und Sven Walser spielen, ist „ein modernes Märchen von John T. Binkley“. Richard Chataigne, weltbekannter Wissenschaftler und französischer Spitzenpolitiker, sieht sich brisanten Anschuldigungen ausgesetzt: Er soll in einem New Yorker Luxushotel ein farbiges Zimmermädchen sexuell genötigt haben. Er behauptet, alles sei einvernehmlich geschehen. Das Zimmermädchen berichtet jedoch brutale Details. Für die Medien ist die Affäre ein gefundenes Fressen. Chataignes vermögende Ehefrau, vom Seitensprung ihres Mannes weder überrascht, noch sonderlich beeindruckt, heuert einen Top-Anwalt an. Einziges Ziel: Die ganze Angelegenheit muss so schnell wie möglich beendet und das Zimmermädchen nachhaltig diskreditiert und für ein Schweigeabkommen gefügig gemacht werden. Nach und nach zeigt das schmutzige Spiel seine Wirkung. Doch Elizabeth Granger, die Anwältin des Opfers, hat noch ein Ass im Ärmel…

Puppenspiel 18+

Die Reihe „Puppenspiel 18+ – Puppenspiel für Erwachsene“ beginnt am Freitag, 9. September 2022, mit dem Theatrium Steinau, mit einem Stück über das berühmteste Komiker-Paar der Welt –„Laurel & Hardy“.

Weiter geht es im Forum der Öffentlichen Begegnungsstätte am 18. November 2022 mit dem emotionalen Stück „Anne Frank“, das das Schicksal des jüdischen Mädchens in ihrem Versteck beleuchtet. 

Ein Kampf gegen Windmühlen erwartet die Besucherinnen und Besucher am 3. Februar 2023 in dem Stück „Cervantes“ vom Figurentheater Raphael Mürle. 

Und den Abschluss der Spielzeit macht am 21. April 2023 das „marotte-Tournee-Ensemble“ mit „Winnetou – Der Schatz im Silbersee“.

Vorverkauf Abos und Einzeltickets

Vorreservierungen für Abonnements für die Theaterreihe und die Reihe „Puppenspiel 18+“ werden jetzt beim Kevelaer Marketing, Peter-Plümpe-Platz 12, Tel. 02832 / 122-990, entgegengenommen. Abonnements für das Theater kosten je nach Kategorie zwischen 55 und 90 Euro und für die Reihe „Puppenspiel 18+“ 40 Euro.

Einzeltickets für die Veranstaltungen können über den gleichen Vertriebsweg ab dem 1. August gekauft werden.