Königliche Harmonie Moresnet und Musikverein Winnekendonk überzeugten

Für den Musikverein Winnekendonk war es so etwas wie ein „Heimspiel“ – so viele Winnekendonker hatten den Weg in das Kevelaerer Konzert- und Bühnenhaus gefunden.

Der Vorsitzende des Musikvereins, Markus Aben, begrüßte die Gäste und erläuterte, wie es zu dieser besonderen Liaison der beiden Orchester gekommen war. „Der Cousin von unserem Orchesterleiter Hans-Gerd Stienen spielt in der „Harmonie“, und auf einer Feier hatten sie die Idee, dass die Orchester so einen Abend zusammen machen.“

Angelehnt war der Titel des Konzerts „Musik vereint“ an das Motto der Kirmes 2016, deren Ausrichter der Musikverein war.

Launig moderiert von dem Vorsitzenden der Geselligen Vereine Winnekendonk, Rüdiger Göbel („War das eine Bierlaune oder eine Schnapsidee ?“), bestritt dann das Orchester der „Königlichen Harmonie Moresnet“ den Auftakt.

Das Orchester startete mit einer sehr hymnischen, kompakt-dramatischen Version des Stücks „Rob Roy“ von Jacob de Haan. Dabei waren direkt der feine, leichte Charakter und die hohe Professionalität des Emsembles zu vernehmen.

Tolles Spiel

Orchesterleiter Yannick Plumacher erläuterte danach, dass „Rob Roy“ als „Metapher für die Zeit an der Schule“ zu sehen ist und sich auf die gleichnamige Villa aus dem späten 19. Jahrhundert bezieht, in der das „St. Peters Lutheran College“ im Jahre 1945 gegründet wurde.

Anschließend bot die „Harmonie“ mit Sibelius´ „Finlandia“ die „heimliche Nationalhymne“ des nordeuropäischen Landes mit fast kinoartigen Anklängen, sensiblem Arrangement, kraftvollem Touch und schöner Melodie.

Beeindruckend geriet die dreiteilige Suite „Lexicon of the Gods“ mit der musikalischen Ausdeutung der drei griechischen Gottheiten Perseus, Penthos und Zeus – einmal mitreißend-filmmusikalisch zum Gott des Krieges, harmonisch-sanft zum Gott der Klage klingend und mit großem, „fanfarischem“ Erscheinen des Göttervaters.

Und ein fröhliches, sehr abwechslungsreiches Arrangement mit kompakten Bläsern und lustig hüpfenden Querflöten und Klarinetten bot das Orchester mit der Musik aus dem Knetanimationsfilm „Chicken run.“

Medleys vom Musikverein

Danach durfte der Musikverein Winnekendonk seine Qualitäten zeigen – unter der Leitung von Hans-Gerd Stienen gab es eine kompakte, sehr zackige Marsch-Version von „Arsenal“ , einer Komposition des belgischen Komponisten Jan van der Roost.

Ein Medley von vier Simon & Garfunkel-Songs schloss sich an, danach bot das Winnekendonker Orchester „Selections from Starlight Express“ mit den bekanntesten Melodien des Musicals.

Und sehr schön fließend-harmonisch geriet die Zusammenstellung verschiedener Volksliedthemen – inklusive der Euro-Hymne „Freude schöner Götterfunken“ – in dem Stück „United Youth“ von Henk van Lijnschooten.

Danach kam es zur Vereinigung beider Musikgruppen mit den beiden Dirigenten jeweils im Wechsel – von den harmonischen Melodien zum „Olympic Spirit“, der flockigen Hymne „Concordia“ von Erik Swiggers und den „Caribbean Moods“ mit sehr bewegendem, lebensbejahenden Sound bis zur „Blues Brothers Revue“, bei der die Füße mitwippen durften.

Zwischendurch sang das gesamte Bühnenhaus der anwesenden Roswitha Dicks zu ihrem Geburtstag ein Ständchen, bedankte sich erst Dirigent Stienen beim Saxofonisten Thierry fürs kurzfristige Einspringen und Markus Aben dann beim Publikum für die Aufmerksamkeit, Begeisterung, das aktive Mittun und den Applaus. Mit dem „Egerland-Lied“ endete dann ein gelungener Musikabend.

Volle Bühne im Konzert- und Bühnenhaus. (Foto: aflo)

Volle Bühne im Konzert- und Bühnenhaus. (Foto: aflo)