Kleuskens: „Vorbereitung? Eine Katastrophe!“

Sollten die Witterungsbedingungen einigermaßen halten, dann steht für die Viktoria Winnekendonk am kommenden Wochenende das erste Spiel der Rückrunde in der Kreisliga A an. Nach einer Vorbereitung, die durch das schlechte Wetter und damit die ungünstigen Platzbedingungen dominiert wurde, geht es für die Mannschaft von Trainer Sven Kleuskens am Sonntag mit einem Auswärtsspiel beim SV Grün-Weiß Vernum los. Vor dem Start mahnte der Coach vor einer harten Rückrunde – das Ziel: irgendwie die Punkte für den Klassenerhalt zusammenkratzen.

Leichte Verzweiflung war zu spüren, als Sven Kleuskens auf die Wintervorbereitung seiner Viktoria zurückblickte. Seit Mitte Januar konnten die Winnekendonker Fußballer nur selten das trainieren, was geplant war, was nötig gewesen wäre. „Es waren eine der schlechtesten Gegebenheiten, die ich jemals für eine Vorbereitung hatte“, bilanzierte der Trainer. „Training auf dem Platz war nur wenig möglich, dazu kamen mit Grippewelle und sonstigen Verletzungen die üblichen Personalsorgen. Es war ehrlicherweise eine Katastrophe!“ Sechs Testspiele waren geplant für die Grün-Weißen, die in der A-Liga mit 22 Punkten auf Tabellenplatz acht überwinterten und acht Zähler Vorsprung haben auf den Relegationsplatz, zwölf auf den ersten Abstiegsplatz. Gerade einmal drei davon konnten absolviert werden: Gegen den SV Sonsbeck II gab es eine 1:5-Niederlage, gegen den Uedemer SV ein 0:3. Den einzigen Sieg erspielte sich die Kleuskens-Elf am Dienstagabend mit einem 4:2 gegen die Zweite Mannschaft der DJK Twisteden.

„Das war insgesamt einfach zu wenig“, meinte der Coach. „Ich weiß, dass es für uns eine sehr haarige Rückrunde werden kann.“ Bedenken äußerte Kleuskens auch in Hinsicht auf die Mentalität seiner Mannschaft – eigentlich völlig untypisch für die eng zusammengeschweißte Winnekendonker Truppe: „Wir müssen die letzten paar Prozent aus uns heraus kitzeln, damit es nicht ganz eng nach unten wird. Ich weiß nicht, ob das jeder verstanden hat. In der Vorbereitung war das nämlich nicht bei allen der Fall“, bemängelte Kleuskens die Einstellung.

Trotz des eigentlich beruhigenden Punkte-Polsters auf die Abstiegszone äußerte der Trainer seine Warnung. „Unser Ziel ist es nur, irgendwie den Klassenerhalt zu sichern.“ Dabei blickte der 40-Jährige auch in die Zukunft: „Wir wollen drin bleiben und dann im nächsten Jahr in der A-Liga weiterarbeiten, wenn viele Jungs aus der starken A-Jugend zum Kader stoßen.“ In der Winterpause gab es unterdessen keine personellen Veränderungen im Team, auch in der Rückrunde wird der Trainer also immer wieder auf die Hilfe aus dem eigenen Nachwuchs angewiesen sein – so war es schon vor dem Jahreswechsel. Problem: Die Winnekendonker A-Jugend spielt in der Leistungsklasse um den Aufstieg, steht dort momentan sogar auf dem ersten Tabellenplatz. In einer solchen Phase wichtige Spieler an die Erste Mannschaft abzugeben wird auch den Junioren wehtun.

Nun geht es am Sonntag also wieder los, auf dem Vernumer Sportplatz will die Viktoria möglichst gleich zum Beginn der Rückrunde Punkte sammeln. „Der Gegner hat aus dem Hinspiel etwas gutzumachen, als wir klar unterlegen waren, aber trotzdem mit 2:0 gewinnen konnten“, meinte Kleuskens. „Es wird ein Kampfspiel, Vernum will die Punkte Zuhause behalten. Nach dieser Vorbereitung wäre ich zufrieden, wenn wir einen Zähler mit nach Hause nehmen könnten“, so der Coach. Der Rückstand des SVV auf die Viktoria beträgt derzeit acht Punkte. Anstoß der Partie in Vernum ist am Sonntag um 15 Uhr. JAN ABEN