Kleinfeldturnier zur Blau-Weißen Nacht in Kervenheim

Vom Wetter verwöhnt werden Open-Air-Veranstaltungen zurzeit wirklich nicht. Diese Erfahrung mussten auch die Verantwortlichen des SV Union Kervenheim machen, als sie ihre zweite „Blau-Weiße Nacht“ mit einem Kleinfeldturnier auf ihrem Rasenspielgelände feierten.
„Im letzten Jahr gab es in dem Rahmen ein Spiel mit der Traditionsmannschaft des SV Union, da haben wir uns mit einem Turnier mehr Zuspruch gewünscht“, bedauerte SV Union Kervenheims Geschäftsführer Frank Keisers den schlechten Zustand der Spielfläche durch die vielen Regenschauer. „Aber wir haben zähe Teams und gute Hoffnung“, sagte er mit Blick auf die Sonne, die ab und zu durch die Wolken blinzelte.
Elf Hobbyteams hatten sich auf dem Sportgelände zum Turnierkick versammelt. Gespielt wurde um die Plätze im Zwei-Gruppen-Modus (15 Minuten jeder gegen jeden) und danach die beiden Gruppenbesten überkreuz gegeneinander. Mit von der Partie waren zwei Mannschaften aus Kamp-Lintfort und Menzelen.
Trotz aller Widrigkeiten kickten die Sechs-Personen-Teams unverdrossen gegen den Ball. „Ich habe seit zehn Jahren nicht mehr gekickt“, gestand Jan Hendrik Schmitz, der mit einem Team der ehemaligen E-Jugend von Union an den Start ging. „Die Ausdauer hab ich. Trotzdem bin ich k.o., da läuft was schief“, schmunzelte der 21-Jährige. Tabea Merz und Jasmin Sebode wirkten in einer weiteren Union-Mannschaft mit. Sie bewiesen gegenüber den vielen männlichen Spielern ihre Durchsetzungsfähigkeit. „Wir steigern die Frauenquote, haben Spaß, geben das Beste und hoffen, unverletzt zu bleiben“, sprachen sie allen Akteuren aus dem Herzen. Beim Spiel direkt gegeneinander warf sich Torwart Tim Better konsequent jedem Schuss und Gegenspieler entgegen und rettete das 0:0. „Er war schon immer „die Katze von Anzing“, zog Vater und Ex-Coach Dieter Better den Vergleich zur Legende Sepp Maier.
Einige Teams hatten sich wie die Jungs von „Ajax Dauerstramm“ originelle Namen gegeben. „Ich versuche Abwehr“, meinte Andreas Holtappels, der mit Freunden aus dem Kardinal-von-Galen-Gymnasium antrat. Verstärkt wurde seine Truppe durch Claas Gerlitzki, der bei Viktoria Goch spielt. „Ich versuche, meiner Mannschaft zu helfen“, gelang ihm das auch auf dem Feld. „Den Ansatz haben wir schon drauf, wie die Jungs bei der EM“, scherzte der 17-jährige David. Tatsächlich wurde das Team Sieger des Turniers, vor den „Hummergelenken“ und der alten E-Jugend Kervenheim. Die Sebastianus-Schützen Kervenheim hatte mit der neunjährigen Jana sogar eine Art Götze-Geheimwaffe parat. „Ich wusele im Mittelfeld und treffe auch mal den Ball“, gewann ihr Team das zweite Spiel glatt 3:0. „Guter Einsatz. Das erste hatten wir verloren“, freute sich Bezirksschützenkönig, Mitspieler und Zwischendurch-Coach Michael Fichte über das Ergebnis und später auch über den fünften Platz.
Zwar blieben durch die heftigen Regenschauer die Gäste weitgehend aus. Das gemeinsame „Deutschland-Spiel-Gucken funktionierte auch nicht, weil die Satellitenanlage vom Hagelschauer beschädigt worden war. Dennoch zog der Vorsitzende vom SV Union, Rainer Kürvers, ein positives Fazit: „Für uns als Verein war das ein Erfolg, wo so viele Hobbyteams am Start waren, die ein Interesse hatten, Sport zu betreiben. Ich glaube, Spieler, Betreuer und wir als Verein hatten trotz des schlechten Wetters viel Spaß.“ Aus diesem Grund soll das Turnier und die Blau-Weiße Nacht im kommenden Jahr wiederholt werden. (aflo)