In lockerer Serie stellt KB-Autorin Delia Evers Kevelaerer Persönlichkeiten vor. Die Wallfahrtsstadt beheimatet viele engagierte Menschen – früher wie heute. Ob zum Geburtstag, Jubiläum oder anderen Anlässen werden wir auf bewegte Leben blicken. Heute auf das von …

Änne Kasper im KB-Gespräch 1995. Foto: Delia Evers
Änne Kasper
Am 28. November 1995 morgens um sieben in der Römerstraße 14: Alles lief seinen gewohnten Gang. Änne Kasper wachte auf, hörte im Radio die Morgenandacht und später die Nachrichten, zog vor acht Uhr die Rollläden zur Straße hin hoch und frühstückte. An diesem Tag erlebte sie ihren 85. Geburtstag, als wär’s ein normales Datum. Sie starb am Neujahrsmorgen vor 25 Jahren.
Hunderte von Menschen in Kevelaer kennen die kleine Frau mit dem großen Herzen. Die Zahl derer, denen sie im Namen der Caritas geholfen hat, lässt sich nicht einmal schätzen. Schon als Kind war sie mit Hilfspaketen und guten Worten unterwegs, um Bedürftige zu unterstützen. Ihre Mutter, ebenfalls in der Caritas engagiert, hatte einen großen Bezirk. Da sprang Änne, geborene Joosten, oft ein, machte Besuche, lernte das Innere von Familien kennen und erhob sich nicht darüber. Die Bescheidenheit blieb ihr Wesenszug. Den Mund hat sie trotzdem nie gehalten.
Als 1956 eine Vorsitzende für die Caritas-Konferenz St. Antonius gesucht wurde, war …