Kinder setzen sich für die Umwelt ein

Eigentlich hätte Paul ja lieber Kartoffeln angebaut. Mit der prächtigen Entwicklung der Gemüse- und Obstbepflanzung im neu angelegten Hochbeet zeigt er sich aber auch ganz zufrieden. „Jo, wächst ganz schön“, so das fachmännische Urteil des Sechsjährigen. Das Wachstum der Erd- und Himbeeren, Gurken-, Kürbis,- Kohlrabi- und Radieschen-Pflanzen behält er gemeinsam mit Lanna und den anderen Kindern ziemlich genau im Blick. „Jeden Morgen wird nachgeschaut, ob man vielleicht schon etwas ernten kann“, sagt Johanna Dicks, Leiterin des St.-Hubertus-Kindergartens in Kevelaer, die mit der Anschaffung der neuen Hochbeete ein nachhaltiges Projekt ins Leben rief. Unterstützt wird dieses von der Gelsenwasser-Stiftung. Aus dem Topf des Bildungsprojekts „von klein auf“, hat der Kevelaerer St.-Hubertus-Kindergarten 730 Euro erhalten.

Insgesamt werden 23 neue Projekte unterstützt (das KB berichtete). Die Gelsenwasser-Stiftung fördert mit dem Bildungs-Projekt „von klein auf“, und das bereits im neunten Jahr, Kindergärten und Schulen. Lagen die Schwerpunkte bisher auf Sprachförderung und erleichternde Übergänge, nahm man in diesem Jahr die Umweltbildung mit in den Blick. Dazu gehören unter anderem bienenfreundliche Gärten, Insektenhotels oder auch Trinkwasserzapfstellen in den Einrichtungen für Kinder und Jugendliche. Insgesamt konnten bislang 2.791 Projekte mit einer Summe von über 2,7 Millionen Euro gefördert und unterstützt werden. Aktuell sind 157 Projekte mit einer Fördersumme von 238.443 Euro bewilligt – darunter auch das Projekt am St. Hubertus-Kindergarten in Kevelaer.

Es gibt schon eine Wildblumenwiese

Anfang März bewarb sich die Einrichtung, nach reichlicher Überlegung und Planung mit den Kindern, bei der Gelsenwasser-Stiftung. Unter der Überschrift: „Summ summ summ… Bienchen summ herum“, beschrieben sie ihr ausgeklügeltes Projekt. Denn das hatte schon im Herbst vergangenen Jahres seinen Anfang genommen. Dank der Umgestaltung durch das Gartenbauunternehmen Steegmann aus Wetten, (die Einrichtung erhielt im vergangenen Jahr den Zuschlag von 2019 Euro aus der Gartenaktion des Gartenbauunternehmens, das KB berichtete), konnte bereits ein Teil des „Vorgartens“ zu einer Wildblumenwiese umgestaltet und Heckenpflanzen gesetzt werden. Damit sollten möglichst viele Vögel und Insekten angelockt werden. Dieses Vorhaben sollte jetzt weitergeführt werden.

Um Insekten, Bienen und Co. ein Zuhause anzubieten, möchten sie noch ein Insektenhotel aufbauen. Weiter heißt es im Bewerbungsschreiben: „Welchen Nutzen die Tiere für uns haben und warum es so wichtig ist, sie zu schützen, möchten wir an Obst und Gemüse in einem Hochbeet beobachten.“ Mit dem Projekt möchte der Kindergarten auch bewusst einen Teil gegen das Insektensterben beitragen. „Zudem sollen die Kinder den Wert ihrer Umwelt erfahren und praktischen Anteil daran nehmen können. Sie sollen dadurch lernen, wie uns die Arbeit der Bienen zugute kommt“, führt Johanna Dicks weiter aus.

Diese Weiterführung der schon angefangenen Aktion überzeugte auch die Jury des Bildungsprojekts. Bereits Ende März kam die Zusage über 730 Euro. „Wir haben uns total gefreut“, bestätigt die Leiterin. Schließlich konnten von dieser Summe zwei Hochbeete, ein Insektenhotel, (welches laut Paul einem echten Luxushotel gleicht), und ein Fledermaushaus angeschafft werden. Diese erhalten in den nächsten Tagen einen geeigneten Platz im „Vorgarten“, des Kindergartens. Paul und Lanna sind auf jeden Fall fasziniert von den Vorgängen in der Natur und können die bevorstehende Ernte kaum erwarten. Bis dahin aber gibt es noch einiges zu entdecken.