Kevelaers älteste Einwohnerin ist gestorben

Am Samstag, den 17. Februar, verstarb mit Elisabeth Pauels nicht nur die älteste Person in Kevelaer, sondern auch die Älteste vom ganzen Kreis Kleve. Am 2. Januar hatte sie im Seniorenheim Regina Pacis noch ihren 108. Geburtstag gefeiert.

Bis zu ihrem 105. Geburtstag, den sie noch groß feierte, hatte sie selbstständig zu Hause in Kevelaer gewohnt, wo sie ihr ganzes Leben verbrachte. Erst danach war sie nach Regina Pacis gekommen, wo sie sehr gerne lebte und liebevoll gepflegt wurde. „Lisbeth“, wie sie von allen genannt wurde, beteiligte sich an allen Aktivitäten des Hauses, glänzte bei Wissensfragen oder beim Kegeln und bereicherte mit ihrem Humor und mit ihrer herzlichen, offenen Art das Gemeinschaftsleben.

Vor einem Jahr besuchte sie auch das KB. Auf die Frage nach dem Geheimnis für ihr hohes und rüstiges Alter lächte sie nur zufrieden und zitierte ihren Lieblingsspruch: „Freund, ich bin zufrieden, geh es, wie es will! Unter meinem Dache, leb ich froh und still. Mancher Tor hat alles, was sein Herz begehrt, doch ich bin zufrieden, das ist Goldes wert.“

Mit ihrem Mann Josef hatte die gelernte Schneiderin zwei Kinder: Manfred, den sie schon 1999 zu Grabe tragen musste, und ihre Tochter Uschi Deplazes, die seit gut fünf Jahrzehnten in der Schweiz lebt und die sie, wann immer sie konnte, in Kevelaer besuchte. Auch ihre Schwiegertochter Erika aus Köln besuchte sie wöchentlich und betreute sie liebevoll.

Gerade die letzten Tage ihres Lebens waren ihre engsten Familienangehörigen rund um die Uhr bei ihr. „Bis zuletzt war sie geistig wach und rege. Nur ihre körperlichen Kräfte waren am Ende. Aber sie durfte ganz ruhig einschlafen. Es war wie eine Kerze, die langsam und friedlich erlischt“, erzählt ihre Tochter. Doch auch nach ihrem Tod bleibt Elisabeth Pauels auf andere Weise in Kevelaer verewigt: Ihr Vater hatte als Stummelschüler die Marienbasilika mit ausgemalt und seine eigene Tochter, die Verstorbene, als einen der Engel im Hochchor porträtiert.

Alle, die sie kannten und pflegten, waren angetan von ihrer liebevollen, feinen und humorvollen Art. „Nie hat sie gejammert, sie war immer zufrieden“, so das einstimmige Fazit. Sie hinterlässt bei der ganzen Familie, ihren drei Enkelkindern und drei Urenkelkindern eine große Lücke.