Ein sehr intensives und langes Wochenende ist für die Kevelaerer Volleyballer zu Ende gegangen.
Die erste Mannschaft startete am Samstag gegen den Tabellenletzten aus Bonn und konnte seiner leichten Favoritenrolle gerecht werden. Unterstützt von zahlreichen Fans, welche das Angebot der Busfahrt nach Bonn angenommen hatten, konnte der KSV das Spiel zeitweise zu einem Heimspiel machen.
Im ersten Satz brauchte der KSV nur das erste Satzdrittel, um in Schwung zu kommen. In der Folge konnten die Bonner Spieler der Angriffsstärke der Kevelaerer Angreifer kein Paroli bieten. Mit 25:21 ging der erste Satz an den KSV. Die Dominanz hielt auch im zweiten Satz an.
Trainerin Heike Thyssen nutzte die Gelegenheit, um mit Wechseln auch den Reservisten Spielzeit zu geben. Dabei gab auch der erst 15-jährige Mats Herbe sein Debüt in der Regionalliga. Mit einem Aufschlagsass konnte er so zum Satzgewinn des zweiten Satzes mit 25:18 beitragen.
Auch der dritte Satz wurde überlegen vom KSV angeführt. Gegen Mirko Novak und Christian Neuendorf, nach dem Spiel zum MVP gewählt, fanden die Bonner keine Lösungen. Auch jetzt nutzte der KSV alle Möglichkeiten, die Ersatzspieler auf das Feld zu bringen. Letztendlich war es wieder Mats Herbe vergönnt, mit zwei starken Aufschlägen den Schlusspunkt zum 25:17 und damit zum ersten 3:0-Erfolg zu setzen.
Für den KSV spielten: Alessandro Nobbers, Mats Herbe, Mirko Novak, André Engel, Marc Ophey, Robin Broeckmann, Christian Neuendorf, Joel Peter, Jan Broeckmann, Lennart Moormann, Marcel Thyssen, Robin Verhoeven.
Am Sonntag standen dann die Viertel- und Halbfinalbegegnungen im Bezirkspokal an. Der ausrichtende Kevelaerer SV II durfte sich dabei mit der ersten Mannschaft messen.
Der Sieger dieses vereinsinternen Aufeinandertreffens traf im Halbfinale auf Eintracht Spontent, die sich im zweiten Viertelfinale mit 3:0 gegen Essen-Borbeck durchsetzen konnte.
Es war das erste Pflichtspiel überhaupt zwischen den beiden KSV-Teams. Die Rollen waren klar verteilt.
Während die erste Mannschaft in der Regionalliga spielt, ist KSV II in der Landesliga aktiv – allerdings auf klarem Aufstiegskurs. Trotz des Klassenunterschieds wollte die Zweitvertretung dem Favoriten das Leben so schwer wie möglich machen und ein gutes Spiel zeigen.
Um es kurz zu machen: Dies gelang der zweiten Mannschaft nur phasenweise. Gerade ihre Paradedisziplin, der Aufschlag, kam in diesem Spiel kaum zur Geltung. Im Gegenteil, der KSV II machte es dem Regionalligisten mit zahlreichen verschlagenen Aufschlägen einfach, zu punkten. Die Konsequenz war ein souveränes 3:0 der ersten Kevelaerer Mannschaft. Das Team von Trainerin Heike Thyssen leistete sich keine Schwächen und konnte sich in jedem Satz schnell absetzen.
Mit 25:14, 25:17 und 25:15 gewann der KSV I und zog in das Halbfinale gegen Eintracht Spontent ein.
Die Düsseldorfer sind aktuell in der Oberliga das dominierende Team und marschieren unaufhaltsam Richtung Regionalliga. Gespickt mit ehemaligen Profis, die viel Erfahrung haben, sehen viele Eintracht Spontent als klaren Favoriten – auch gegen den eine Klasse höher spielenden KSV. Doch der KSV ging hochmotiviert in das Halbfinale und wollte mit den heimischen Fans im Rücken den Einzug ins Finale schaffen.
Und so begann der KSV auch. Hochmotiviert, kämpferisch und als geschlossenes Team gestalteten sie das Spiel schnell. Mit gutem Blockspiel und starken Angriffen stellten sie Eintracht Spontent vor große Probleme. Es entwickelte sich ein hochklassiges Volleyballspiel mit vielen starken Aktionen. Am Ende ging der erste Satz verdient mit 25:22 an den KSV. Gepusht von diesem Satzerfolg und der tollen Kulisse in der Halle startete der zweite Satz.
Spontent hatte große Probleme mit dem sehr starken Block des KSV und der hervorragenden Abwehrarbeit. Immer wieder schaffte es der KSV, die Angriffe von Spontent zu entschärfen und seine eigenen Angriffe in Punkte umzumünzen. Nach dieser sehr starken Leistung ging auch der zweite Satz mit 25:18 an den KSV. Spontent war sichtlich überrascht von dem Auftritt der Kevelaerer.
Alles schien auf einen Erfolg der Marienstädter hinauszulaufen, so souverän spielte der Gastgeber auf. Doch der dritte Satz blieb spannend.
Es entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wobei die Angriffe des KSV nun nicht mehr so oft zu direkten Punkten führten. Spontent nutzte diese kleinen Ungenauigkeiten und spielte nun selbst etwas cleverer im Angriff. So ging der dritte Satz mit 25:22 an die Gäste aus Düsseldorf.
Im vierten Satz lief dann plötzlich nichts mehr beim KSV. Die Angriffe fanden nicht mehr ihr Ziel, die Blocks waren nicht mehr so effektiv und die Abwehrarbeit ließ nach.
Schnell war klar, dass es in den entscheidenden Tiebreak gehen würde. Um den Spielern eine kurze Verschnaufpause zu geben, wechselte Trainerin Heike Thyssen noch einige Positionen durch. Der vierte Satz endete sehr deutlich mit 8:25.
Vor dem Tiebreak motivierte sich der KSV noch einmal. In der Liga musste man in dieser Saison bereits acht Mal in den fünften Satz – Erfahrung, die in solchen Momenten helfen kann.
Der entscheidende Satz begann ausgeglichen, doch beim Stand von 6:8 wurden die Seiten gewechselt. Spontent konnte sich in dieser Phase mit 6:10 etwas absetzen. Der KSV kämpfte noch einmal, versuchte alles, um das Ruder herumzureißen. Doch letztendlich reichte es nicht mehr. Spontent entschied den Tiebreak mit 15:9 für sich und darf sich im Finale im Mai mit dem Moerser SC messen.
Trotz der Niederlage zeigte der KSV eine starke Leistung und dominierte die ersten beiden Sätze klar. Viele Spontent-Fans hatten wohl mit einem deutlicheren Sieg gerechnet. Natürlich war die Enttäuschung auf Seiten des KSVs nach dem Spiel groß, den Einzug ins Finale verpasst zu haben.
Doch mit dieser Leistung braucht sich der KSV keine Sorgen um den Klassenerhalt in der Regionalliga zu machen.
Kevelaerer SV II: Jan Broeckmann, Janik Janßen, Stefan Kannenberg, Jan Reiners, Raphael Giesen, Ben Köllner, Peter Herbe, Cord Bückers, Jan Eyll, Marco Bergers.
Kevelaerer SV I: Alessandro Nobbers, Robin Broeckmann, Marcel Thyssen, Luca Tönnißen, Robin Verhoeven, Mirko Novak, Joel Peter, Raphael Giesen, Ben Köllner, Christian Neuendorf, Lennart Moormann, André Engel, Marco Bergers.
Durch die Pokalspiele am Sonntag musste das dort eigentlich terminierte Landesligaspiel des KSV II gegen den TuB Bocholt III auf Dienstag verschoben werden. Zahlreiche Zuschauer, darunter einige Spieler der ersten Mannschaft, reisten nach Bocholt an, um das Team lautstark zu unterstützen.
Kevelaer startete perfekt in die Partie und ließ Bocholt im ersten Satz überhaupt nicht ins Spiel kommen. Mit druckvollen Aufschlägen und variablen Angriffen sicherte sich der KSV den Satz deutlich mit 25:13.
Im zweiten Satz gestaltete sich das Spiel ausgeglichener. Beide Mannschaften kämpften auf hohem Niveau, doch am Ende hatte Bocholt das glücklichere Ende für sich und gewann mit 25:20.
Auch der dritte Satz blieb hart umkämpft. Bocholt fand immer besser ins Spiel, während Kevelaer nicht mehr an die Dominanz des ersten Satzes anknüpfen konnte. Mit einem erneuten 25:20 entschied Bocholt auch diesen Satz für sich.
Der vierte Satz war ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Führung wechselte ständig, doch gegen Ende konnte sich wiederum Bocholt leicht absetzen. Kevelaer kämpfte bis zum Schluss, konnte den Rückstand aber nicht mehr aufholen. So geht auch der vierte Satz mit 25:21 an Bocholt und besiegelt die 1:3-Niederlage.
Trotz der ersten Saisonniederlage bleibt Kevelaer an der Tabellenspitze. Punktgleich mit Bocholt und mit der gleichen Anzahl an verlorenen Sätzen hat der KSV durch einen gewonnenen Satz mehr weiterhin die Nase vorn.
Die Chance auf den direkten Aufstieg bleibt in eigener Hand, jedoch muss das Team konzentriert in die verbleibenden Spiele gehen.
Kevelaerer SV II: Jan Broeckmann, Janik Janßen, Stefan Kannenberg, Jan Reiners, Raphael Giesen, Ben Köllner, Peter Herbe, Cord Bückers, Jan Eyll, Marco Bergers.