Kevelaerer Vereine beim Bundesfest

Am vergangenen Freitag, 14. September 2018, feierte in Xanten der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften sein Bundesfest. Unter den über 300 Schützenvereinen aus Nah und Fern befanden sich auch einige Bruderschaften aus Kevelaer, die mit ihren Abordnungen zu dem vielfältigen, bunten Straßenbild beitrugen: die Sebastianus-Schützenbruderschaften aus Kevelaer, Kervenheim/Kervendonk und Winnekendonk sowie die St.-Antonius-Gilde Kevelaer.

„Das war ein sehr schönes Fest – ausgelassen, fröhlich und sehr gut organisiert“, bilanzierte Bezirksbundesmeister Hans-Gerd Frerix angesichts der prachtvollen Stimmung und des exzellenten Rahmens der Veranstaltung. „In Kevelaer hatten wir zuletzt im Jahr 2000 einen Bundesköniginnentag und ein Bundesfest in den 60er-Jahren.“

Daneben durften auch die diversen Kevelaerer Musikgruppen zu der positiven Stimmung mit ihren Melodien beitragen – wie der Musikverein Kevelaer, der an der Spitze des Diözesanverbandes Kevelaer lief, der Musikverein Winnekendonk, der vor dem Diözesanverband Köln durch die Xantener City marschierte, oder der Musikverein Wetten.

Für Tiefe und Nachdenklichkeit sorgte der frühere Kevelaerer Wallfahrtsrektor und heutige Niederrhein-Bischof Rolf Lohmann, der das Festhochamt auf dem Marktplatz zelebrieren durfte. In seiner sehr tagesaktuellen Predigt sprach er offen den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche an und forderte eine „klare Aufarbeitung aller Fälle, Transparenz der Entscheidungen, Prävention auf allen Ebenen und Einstehen für die Opfer.“

Beim Stichwort „Chemnitz“ mahnte Lohmann, man müsse „die nationalistischen Tendenzen der Gesellschaft genau unter die Lupe nehmen. Was hier vor sich geht, ist hochgefährlich und brisant.“ Hier werde „Leben in der Gesellschaft gefährdet und kaputtgemacht, eine freiheitliche demokratische Ordnung auf den Kopf gestellt und dem Leben und der Würde des Menschen an den Kragen gegangen.“ Aus der Geschichte wisse man, wie gefährlich fundamentalistische Tendenzen seien, das gelte auch für die Kirche und den Glauben. „Eine Kirche, die sich katholisch nennt, darf nicht ausgrenzen“, forderte er. Es gebe die Aufgabe, in der Gesellschaft alle Menschen mit ins Boot zu nehmen: „Und alle heißt: alle!“