Kevelaerer Jubelstürme – KSV schafft den Aufstieg!

Die Leidenszeit ist vorbei. Zwei Jahre lang dümpelte die Erste Mannschaft des Kevelaerer SV in der Kreisliga B rum, nun wurde mit einem 6:0-Heimsieg gegen den SV Herongen II der Aufstieg in die A-Liga unter Dach und Fach gebracht. Lange Zeit hatte der KSV in der Saison die Rolle des Jägers eingenommen, nach dem Sieg gegen die DJK Labbeck-Uedemerbruch vor wenigen Wochen und der damit übernommenen Tabellenführung ließen die Gelb-Blauen aber nichts mehr anbrennen. Nun kann die Mannschaft von Ferhat Ökce also ganz entspannt die Kirmestage genießen und am Sonntag ins letzte Saisonspiel gegen die Union Kervenheim gehen.
145 Tore, nur 14 Gegentreffer, satte fünf Buden pro Spiel im Schnitt – das ist der aktuelle Stand in der Tabelle für die Marienstädter. Eine unglaubliche Quote, die die krasse Dominanz in den meisten aller Spiele dieser Saison unterstreicht. Und doch war es am Ende ein ganz enges Rennen mit den Konkurrenten aus Labbeck, weil der KSV eben in der Hinrunde ausgerechnet gegen die DJK gepatzt und die bis dato einzige Niederlage eingesteckt hatte. „Jetzt sind wir überglücklich, dass es geklappt hat“, sagte Ökce nach dem Abpfiff im Hülsparkstadion, nach dem alle Dämme brachen.
Dass an diesem Sonntag der Aufstieg klar gemacht werden sollte, daran ließen die Kevelaerer Kicker von Beginn an keinen Zweifel. David Brinkhaus erzielte gegen den Tabellen-13. aus Herongen bereits nach fünf Minuten die Führung, bis zur Pause erhöhten Top-Torjäger Rustam Kudratow, Abwehrmann Dennis Hermens und ein Eigentor auf 4:0 – die Sache war bereits jetzt in trockenen Tüchern.
Doch auch die zweite Hälfte musste noch gespielt werden, die Sekt- und Bierflaschen mussten noch in der Kühlung ausharren. „Wir waren von Beginn an dominant und haben unseren Plan sehr gut umgesetzt“, freute sich Ökce. „In Durchgang zwei haben wir dann mehrere Gänge runter geschaltet .Trotzdem war es ein Klassenunterschied und ein auch in der höhe verdienter Sieg.“ KSV-Oldie Johannes Winthuis war es, der in der zweiten Halbzeit durch zwei Treffer (68./90.) seinen Beitrag zum 6:0-Endstand brachte. Abpfiff, durch das Ding – der Kevelaerer SV ist zwei Jahre nach dem bitteren Abstieg in die B-Liga zurückgekehrt und darf sich in der kommenden Saison wieder auf spannende Derbys gegen die Viktoria Winnekendonk und Union Wetten freuen.
„Wir haben die beste Abwehr der Liga, wir haben die beste Offensive der Liga. Wir haben uns den Aufstieg wirklich verdient“, schwärmte Ökce im Rahmen der Aufstiegsfeierlichkeiten von seinem Team. Der Zwei-Jahres-Plan des KSV ist also aufgegangen. „Nach dem Abstieg wollten wir nicht auf Biegen und Brechen sofort zurückkehren, sondern uns lieber erst die nötige Stabilität erarbeiten. Wir hatten keinen Druck und haben den Fokus voll auf diese Saison gelegt“, erklärte der Coach. Und der Plan hat sich ausgezahlt. „Wir sind unglaublich froh, dass wir jetzt eine Liga höher ran dürfen. Wir haben bessere Gegner, eine höhere Intensität. Diese Herausforderung haben wir gesucht.“
Nach langen Bierduschen und feuchtfröhlichen Feierlichkeiten im Stadion ging es für die KSV-Spieler noch in die Vereinsgaststätte, wo bis in die Nacht der Aufstieg zelebriert wurde. „Ich hatte einen wirklich schönen Abend und habe viel gelacht“, sagte Ökce am nächsten Tag. Eine Aufgabe wartet jetzt aber noch auf die Kevelaerer, denn am Sonntagmittag (15 Uhr) steht bei der Union Kervenheim das letzte Saisonspiel auf dem Plan. „Wir wollen gucken, dass wir gewinnen. Natürlich wissen wir, dass auch aufgrund der Kirmes nicht alle zu einhundert Prozent fit sein werden, aber wir müssen uns auch den anderen Mannschaften gegenüber fair verhalten. Ich hoffe auf einen guten Saisonabschluss“, meinte der Trainer vor der abschließenden Partie. „Wir machen daraus eine Mannschaftstour.” Mit dem Planwagen wird das Team nach Abpfiff zurück nach Kevelaer fahren, wo die Party dann noch weitergehen soll. JAN ABEN