Kevelaer soll eine Bienenfreundliche Kommune werden
Die SPD-Fraktion im Rat der Wallfahrtsstadt Kevelaer beantragt, dass der Rat die Prüfung von Maßnahmen zur Förderung der Lebensbedingungen von Bienen / Insekten zur Entwicklung eines tragfähigen Konzepts mit dem Leitgedanken „Bienenfreundliche Kommune“ beschließen möge.
Als Begründung führen die Sozialdemokraten an: “Honigbienen und Wildbienen / Hummeln sowie andere Insekten wie Schmetterlinge sind unverzichtbar für die Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen. Sie erhalten dadurch die Artenvielfalt und sichern die Erträge der Landwirtschaft sowie unsere Erträge. In Europa sind etwa 150 verschiedene Nutzpflanzen und rund 80 Prozent der Wildpflanzen abhängig von der Bestäubung durch Insekten.”
Jedoch gelten viele Bienen und Insektenarten als gefährdet. Neben dem schon seit geraumer Zeit konstatierten Bienensterben wurde laut einer Studie des Entomologischen Vereins Krefeld ein massiver Rückgang (bis zu 80 Prozent) an Masse von Fluginsekten festgestellt.
“Mit diesem Antrag möchten wir anregen, die Lebensbedingungen von Wild- und Honigbienen / Insekten in unserer Kommune zu verbessern”, erklärt Horst Blumenkemper, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Kevelaer, den Antrag. “Von bunten und artenreichen Gemeinden profitieren nicht nur Bienen / Insekten, sondern auch zahlreiche andere Tiere und schließlich auch wir Menschen.”
Folgende Maßnahmen sollen nach Ansicht der SPD geprüft werde:
Insekten- / bienenförderliche Bepflanzung in zukünftigen Baugebieten.
Kontakt mit den Revierinhabern der in der Kommune befindlichen Jagdbezirken aufnehmen, damit diese entweder in eigener Regie oder nur als Erlaubnisgeber die Aussaat von bienenfreundlichen Blühpflanzen ermöglichen.
Finanzförderung von Landwirten, welche im Rahmen der Biodiversität Flächen stillegen und Ackerland zu Bienenland umwandeln.
Pflegepaten für Straßenflächen (Pflanzstreifen) zur Umnutzung im Sinne des Themas.
Bienen- / insektenfreundlicher Besatz von Straßenbegleitgrün.
Subventionierte private Anpflanzung von Obstbäumen (z. B. 100 Bäume zum halben Preis in Zusammenarbeit mit örtlichen Unternehmen)
Pressebegleitung der Aktivitäten mit informativem / aufklärendem Charakter, ggfs. Infoveranstaltung.
Die Maßnahmenaufzählung sei nicht abschließend. “Wir regen an, fachkundige Mitbürger und Organisationen zu beteiligen” , heißt es im Antrag weiter. “Auf dem Weg zur „Bienen- / insektenfreundlichen Kommune“ sollten wir uns fachkundig beraten lassen und mit dieser Hilfe ein langfristig tragfähiges Entwicklungskonzept erarbeiten. Unabhängig von noch zu beschließenden konkreten Maßnahmen werden für deren Realisierung finanzielle Aufwendungen zu leisten sein. Daher beantragen wir vorsorglich die einmalige Bereitstellung einer Summe von maximal 5.000 Euro im Haushalt für 2018/2019.