Kevelaer geht wählen

Grün, weiß, rot – es sind zufällig die NRW-Landesfarben, aber nicht die Farben der Parteien, mit denen die Leute vom Wahlbüro die manchmal verwirrend vielen Wahlzettel bedrucken ließen. Vom Verwirrenden mal abgesehen: es ist doch erfreulich, dass die vielen Wahlmöglichkeiten uns Normalbürgern demonstrieren, dass wir wirklich eine echte Wahl haben, eine Wahl, bei der es per Definition so lautet: „Eine Wahl im Sinne der Politikwissenschaft ist ein Verfahren […] zur Bestellung einer repräsentativen Person oder mehrerer Personen als entscheidungs- oder herrschaftsausübendes Organ […]“

Wir wählen im September also sowohl eine(n) Landrat/-rätin, einen Bürgermeister als auch eine uns akzeptabel erscheinende Partei, deren Vertreter unser kommendes Gemeinwohl positiv beeinflussen sollen / müssen. Wobei ich natürlich erwarte, dass ihr Hauptaugenmerk auf der Vokabel „positiv“ liegt.

Als demokratischer und nicht blauäugiger Wähler weiß ich natürlich auch, dass mit jeder Wahl auch eine gewisse Qual verbunden ist, will heißen, dass es die Person, die Partei nicht gibt, die zu 100 Prozent meinen Vorstellungen und Wünschen entspricht. Ich habe also – negativ und übertrieben pessimistisch formuliert – immer die Wahl zwischen Pest und Cholera.

Man kann es aber auch positiv betrachten, sollte man auch: Eine demokratisch durchgeführte Wahl, bei der es echte Alternativangebote gibt, ist nie etwas Schlechtes. Und den uns vorgestellten Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters oder des Landrates / der Landrätin traue ich allesamt zu, dass sie „ihren Job“ gewissenhaft und korrekt ausführen würden.

Mechel sorgt sich zu Recht um die berühmten Nöölpänze, die vorher nichts tun, aber im Nachhinein allzu gerne meckern: „Ek hör se alwerr jaue, dij Döppe on Dratzküppe: Woröm wähle gohn? Dij make doch wat se welle. Ek kann sönne Kwats ni mehr höre!“

Euer Hendrick