Kerpenkate-Stiftung will auf der Hüls Mehrfamilienhaus bauen

„Die Katastrophe begann im April“, sagt Karl Aengenheyster. Aber schon Weihnachten 2019 könnte sie abgewendet sein.

Der Reihe nach: Die 2015 gegründete, aus dem Kerpenkate-Fonds hervorgegangene Kerpenkate-Stiftung hat, wie viele andere Stiftungen auch, mit einem massiven Konstruktionsproblem zu kämpfen. Das Stammkapital, das nicht für den Stiftungszweck angetastet werden darf, bringt keine Zinsen mehr. Und damit sind die Aufgaben – die Förderung sozial schwacher Kinder und Jugendlicher und die Begabtenförderung im künstlerischen Bereich – akut gefährdet.

Die Lösung: Die Stiftung will ein Mehrfamilienhaus bauen, um von der Rendite des Objekts die Projekte weiter zu finanzieren – und sogar auszuweiten, sagt der Stiftungsvorsitzende Karl Aengenheyster. „Eine bessere Rendite als mit einem Haus können wir nicht erzielen“, ist er überzeugt. Und das soll so schnell wie möglich passieren: Das 1.500 Quadratmeter große Grundstück für den Neubau ist schon gekauft und liegt in exponierter Lage am Kreisverkehr an der Twistedener Straße, direkt gegenüber des Hotels, das gerade gebaut wird.

Am 22. Oktober habe man den Bauantrag gestellt und bei der Offenlage häten sich keine Einwände ergeben, sagt Architekt Egon Verhoeven, der das Haus jetzt gemeinsam mit Aengenheyster und Bürgermeister Dr. Dominik Pichler, ebenfalls Mitglid im Vorstand der Stiftung, vorstellte. Sollte der Rat den B-Plan in seiner Dezembersitzung bestätigen, könnten noch in diesem Jahr die Bagger anrollen. Sollten die Handwerker in die Hände spucken, könnte das Haus Weihnachten 2019 bezugsfertig sein, hofft Verhoeven.
13 Wohnungen mit einer Größe von 60 bis 100 Quadratmetern sollen entstehen, alle barrierefrei, zwei sogar rollstuhlgerecht. Der Mix sieht auch vier „Stadthaus/Loftwohnungen“ in dem dreigeschossigen Baukörper vor. Auf 550 qm bebauter Fläche könne so in idealer Stadtrandlage eine Gesamtwohnfläche von etwa 1.120 qm entstehen, sagt der Kevelaerer Architekt.

Zum Investitionsumfang und zu den möglichen Mietpreisen will man nichts sagen, nur soviel: Aengenheyster geht von „ortsüblichen Mieten“ aus – und rechnet mit einer Rendite von mehr als 4 %. Eine solche Höhe sei natürlich mit Objekten in anderen Bereichen – Stichwort: bezahlbarer Wohnraum in Kevelaer – nicht zu erreichen, sagt der Bürgermeister, obwohl man stiftungsintern über eine solche Möglichkeit auch nachgedacht, sie dann aber zugunsten des Renditeobjekts verworfen habe.

Kerpenkate-Stiftung

Kindern, Jugendlichen, Alleinerziehenden, Flüchtlingskindern und Familien in Kevelaer, die in Not geraten sind, schnell und unbürokratisch zu helfen – das ist das Ziel der Kerpenkate-Stiftung. Sie übernimmt die finanzielle Unterstützung von Projekten und Aufgaben, die von öffentlichen Mitteln nicht abgedeckt werden. Begabte Kinder und Jugendliche in den Bereichen Musik und Kunst werden ebenfalls von der Stiftung gefördert, wenn sie in Kevelaer wohnen. Spenden zur Unterstützung der Kinder und Jugendlichen sind jederzeit herzlich willkommen.

Infos und Kontakt auf der neuen Internetseite: www.kerpenkate-stiftung.de.