Was sich beim „Gendern” im Kevelaerer Blatt ab sofort ändert

Keine Sternchen mehr im KB

Ab sofort gibt’s keine Gender-Sternchen mehr im KB. Foto: Archiv

Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe Lesende! Einige von Ihnen haben es vielleicht in unseren jüngsten Beiträgen bereits bemerkt: Die *Sternchen* sind weg.

Wie Sie sich sicher- und hoffentlich denken können, liegt dieser Schritt nicht darin begründet, dass wir künftig in unserer Berichterstattung nur noch ein einziges Geschlecht ansprechen wollen. Das Kevelaerer Blatt hat schon immer über alle und wird auch immer über alle Menschen berichten – unabhängig davon, welchem Geschlecht sich jemand zugehörig fühlt.

Nachdem wir vor eineinhalb Jahren dazu übergegangen sind, der Empfehlung des Duden zu folgen und mithilfe der „Sternchen“ geschlechtergerecht zu formulieren – also zu „gendern“ – haben wir aus der Leserschaft zahlreiche Rückmeldungen zu diesem Entschluss erhalten. Überwiegend Kritik, wenig Lob. Aber einmal einen Schritt gegangen, gibt’s kein Zurück mehr, oder? 

Doch. Aber wir wollen weniger zurück, vielmehr einen neuen Weg gehen. Sprache verändert sich, ist dynamisch, bleibt nicht gleich. Und das schon immer, nicht erst seit dieser „neumodischen Erscheinung des Genderns“, als welche dieses Phänomen häufig gesehen wird. Vor diesen Entwicklungen wollen und werden auch wir die Augen nicht verschließen, nur weil „es ja schon immer so gemacht wurde“. 

Wir als Redaktion stehen nach wie vor zu der Veränderung, die wir Ende 2020 vollzogen haben. Dennoch lebt unsere Berichterstattung letztlich vor allem auch von Ihnen, unserer Leserschaft. Die Umfrage, die wir vor einigen Wochen zum Thema „Gendern im KB“ durchgeführt haben, hat das Stimmungsbild wiedergegeben und bestätigt, welches sich bereits vorher in Ihren Rückmeldungen abgezeichnet hat.

Dass vielen Menschen das Gendern „egal“ ist oder sie es in ihrem ganz persönlichen Weltbild als „unnötig“ erachten, mag wenig überraschend sein. Jedoch gaben bei unserer Umfrage auch weit über die Hälfte der Teilnehmenden an, dass das „Sternchen“ den Lesefluss stark störe. Die Hälfte der Befragten hat nach eigenen Angaben aus genau diesem Grund sogar bereits Lesevorgänge abgebrochen.

Kurzum haben uns die Umfrage-Ergebnisse sowie die davon unabhängigen Rückmeldungen der vergangenen eineinhalb Jahre nach intensiven Überlegungen zu dem Entschluss gebracht, das „Sternchen“ im KB künftig nicht weiter zu verwenden. Stattdessen werden wir an den Stellen, an denen es möglich ist, geschlechterneutral formulieren (Mitarbeitende, Leserschaft, Lehrkräfte…). An allen anderen Stellen werden wir künftig sowohl die feminine als auch die maskuline Form verwenden (Schülerinnen und Schüler…) – natürlich alle Geschlechtsidentitäten, auch über weiblich und männlich hinaus, einbeziehend.

Wir hoffen auf Ihr Verständnis, einen guten Lesefluss und wünschen weiterhin viel Freude beim Lesen des Kevelaerer Blattes!

Ihr Redaktionsteam