Keine Preise, aber schöne Filme

Dass Corona auch die Abläufe beim Wirtschaftsforum Niederrhein durcheinander wirbelt, musste jetzt auch dessen Vorsitzender Johannes Janshen öffentlich einräumen. „Unsere Verleihung des Unternehmerpreises 2020 findet dieses Jahr wegen Corona nicht statt“, machte er bei dem Zusammentreffen in der Gocher Volksbank deutlich.

Ursprünglich war die Veranstaltung für den 12. November in der Klever Stadthalle vorgesehen. In diesem Rahmen wären drei Unternehmen aus der Region ausgezeichnet worden, die sich durch eine „besondere Entwicklung“, besondere Erfolge oder auch „unternehmerische Gestaltung“ ausgezeichnet hätten. „Wir haben aber früh erkannt, dass eine Veranstaltung mit 600 Personen nicht durchführbar ist“, sagte Janshen, der auch im Vorstand der Volksbank sitzt.

Alternativ hätte man sicherlich so eine Art „Hybrid“-Veranstaltung mit 150 Personen im Saal auf die Beine stellen können. „Aber mit dem Bild des Jubels des Siegers in eine Kamera – das wäre den Preisträgern gegenüber nicht würdig gewesen“, ergänzte Geschäftsführer Helmut Tönnissen. Denn da gehe es um das „Get Together“,    das Gänsehaut kriegen“, wo das Ganze auch schon so etwas „wie ein Familientreffen“ geworden sei. „Das war auch als Gegenentwurf zu der digitalen Welt gedacht. Da lebt der Unternehmerpreis von, von dem sich austauschen und „Hallo“ sagen.“

Daraufhin sei das Event, dass bereits 15 Mal stattgefunden hat,    abgesagt und auf das kommenden Jahr verschoben worden. „Wir sind aber für 2021 optimistisch, dass wir wieder Unternehmerpreise vergeben können“, meinte der Vorsitzende.

Unternehmen könnten sich also erneut bewerben. Von den Wirtschaftsförderern des Kreises können dazu Vorschläge kommen. Auch die Auswahljury, die sich aus Mitgliedern des geschäftsführenden Vorstand des Forums, dem Kreiswirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers und dem niederländischen Professor Leo Verhoef zusammensetzt, kann da selbst Vorschläge einbringen. Die drei ausgewählten Unternehmen kämen entsprechend auch wieder in die Auswahlrunde zurück. „Die haben dann natürlich sehr gute Chancen.“
Auch der jährlich übliche Wechsel an der Spitze des Verbandes wird sich verschieben. Janshen, der das Amt erst Mitte 2020 übernommen hatte, wird das Geschäftsjahr wegen Corona bis zum Jahresbeginn 2022 wahrnehmen. Erst dann wird sein Stellvertreter Peter Jansen aus Kleve die Aufgabe übernehmen.

19 Videoclips

Es gelte aber, das Netzwerk des Forums mit seinen 150 Mitgliedern weiter aktiv zu pflegen und Angebote zu unterbreiten, so Janshen. In dem Rahmen ist das Wirtschaftsforum bereits tätig geworden. Gemeinsam mit Unterstützung von 30 Mitgliedern – darunter die Managerin des „Rilano Hotels“ in Kevelaer, Annette Strähnz – wurden aus dem Budget des Forums insgesamt 19 Kurzvideoclips von der Essener „Chilihaus TV & Medien GmbH & Co. KG“ , die auch einen Standort in Kleve hat, produziert.

„Das sind Kurzfilmclips, die mit dem Niederrhein und der Unternehmerpräsenz hier zu tun haben, die kurzweilig sind und über die Netzwerke und sozialen Medien wie Facebook oder YouTube weiter verbreitet werden“, so Janshen.

In den Filmen wird allgemein auch etwas über den Niederrhein ausgesagt, über den Unternehmerpreis und seine Besonderheit gesprochen. „Wir wollen darauf aufmerksam machen, was das Wirtschaftsforum ausmacht und so auch die Mitglieder und alle wirtschaftlich Tätigen ansprechen.“ Und es gehe darum, „den Spaß am Unternehmerpreis rüberzubringen“, ergänzte Peter Jansen.

Neue Dinge ausprobieren

Das sei so in der Form noch nie geschehen. „Wir müssen in diesen Zeiten neue Dinge einfach ausprobieren“, sagt Janshen. Man müsse sich „bei Social Media weiterentwickeln.“ Es kämen auch noch weitere Clips. Das sei auch ein Angebot „an jüngere Mitglieder“, sagte Geschäftsführer Helmut Tönnissen.

Dem Produzententeam soll weiter die Möglichkeit gegeben werden, weitere Filme zu drehen, mit Unternehmen, die vielleicht auch darüber ihre Situation darstellen können. „Das hat aber dann für die Unternehmen seinen Preis“, unterstrich Janshen.