Corona-Infektionszahlen in Kevelaer stagnieren auf hohem Niveau

Keine entspannte Situation

Eine Übersicht über die Corona-Infektionszahlen in Kevelaer und im Kreis Kleve. Grafik: Stadt Kevelaer

Dass auch Kevelaer von den steigenden Corona-Infektionszahlen nicht verschont bleibt, wurde vor allem in der vergangenen Woche deutlich. Am 12. April 2021 war die 7-Tage-Inzidenz in der Marienstadt auf fast 140 gestiegen, Mitte der Woche lag sie bei 117 und hat sich in dem Bereich eingependelt. Am heutigen Montag, 19. April 2021, liegt der Wert bei 120, wie Ordnungsamtsleiter Ludger Holla mitteilt. „Vom Grundsatz her ist das nicht entspannend, was wir hier sehen“, sagt Bürgermeister Dominik Pichler. Derzeit steigt der Wert in Kevelaer zwar nicht, pendelt sich allerdings auf einem hohen Niveau ein.

In der Kevelaerer Stadtverwaltung harrt man nun der Dinge, die da kommen mögen – zumindest, was die sogenannte „Bundesnotbremse“ betrifft, die Ausgangsbeschränkungen, Geschäftsschließungen und Schulschließungen für Regionen mit hoher Inzidenzzahl beinhaltet und zeitnah auf den Weg gebracht werden soll.

Einen möglichen Eingriff ins Schulwesen sieht man in Kevelaer als durchaus vertretbar an. Die hohen Infektionszahlen bei jungen Menschen und die Tatsache, dass unter den Schüler*innen noch keine Impfungen stattfinden, seien Grund genug, daran zu zweifeln, ob eine „Schulöffnung in eine steigende Kurve hinein“ wirklich sinnvoll ist, sagt Pichler. Derzeit befinden sich die Schulen in Kevelaer im Wechselunterricht, nachdem in der vergangenen Woche zunächst wieder Distanzunterricht auf dem Plan stand.

Eine Ausgangssperre sieht Pichler für den ländlichen Raum nach wie vor skeptisch. Allerdings müsse man, ganz unabhängig von der 7-Tage-Inzidenz, den Blick auf die Intensivstationen behalten – und der sei „beängstigend“. „Bevor die Intensivstationen volllaufen, muss man gegensteuern“, betont Pichler. 

Wann die Bundesnotbremse in Kraft treten wird, entscheidet sich, sobald der Entwurf im Bundestag beraten wurde. Anschließend wird der Bundesrat beteiligt.

Impfungen bald im Bühnenhaus?

Was die Impfungen in Kevelaer angeht, sind die Verantwortlichen auf eine mögliche Impfstation im Konzert- und Bühnenhaus vorbereitet, falls demnächst mehr Impfdosen zur Verfügung stehen sollten. Die Logistik steht bereits. „Wir könnten starten“, sagt Ludger Holla. Damit sich das Auslagern der Impfungen der Kevelaerer Ärzt*innen dorthin lohnt, müsste allerdings mehr Impfstoff zur Verfügung stehen. Neben Wolfgang Reul hätten nun auch weitere Ärzt*innen Interesse angemeldet, die Impfungen im Bühnenhaus fortzusetzen. Eine Umsetzung hängt also nun von den kommenden Impfstoff-Lieferungen ab.

In vollem Gange hingegen sind bereits die Testzentren in Kevelaer. Die werden zur Freude der Stadtverwaltung sehr gut angenommen.

Einen Hinweis hat Holla seitens des Ordnungsamtes allerdings: An den Boule-Bahnen im Solegarten St. Jakob würden derzeit vermehrt die Kontaktbeschränkungen missachtet. Gehe das so weiter, hätte das eine Schließung der Bahnen zur Folge.